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Es wurden 8615 Begriffe gefunden.


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Begriff
Erklärung
B siehe auch P
B urstädte (Buerstä) 1. Versammlung einer Dorfschaft zur Regelung gemeinsamer Wirtschaftsangelegenheiten; 2. der Ort dieser Versammlung
B. M. Virgo Jungfrau Maria
B. u. V. übliche Abkürzung für das Sammelwerk "Die Herzogtümer Bremen u. Verden", herausgegeben von Joh. H. Pratje, 6 Bände, Bremen 1757- 1762
B. Virg. Beata Virgo Unser Lieben Frauen (ULF)
Baade (Bade) siehe Bote
Baardscheer Bartscher, Barbier (1513)
baben oben
Bachmannshof bei der Grossen Johannisstr., 5 Häuser (1850)
Backeneel Helm eines Wächters
Backer Bäcker
Bäcker (Backer, Bäcker, Becker) Fachzweig: Fasten-, Feich-, Fein-, Aussichts-; Grob- (Groff, Roggen); Klaven-, Klein-, Klütjen-, Kruhlkuchen-, Kuchen- (Koken); Pasteten-, Stuten-, Weiss- (Witt-, Weizen-); Zuckerbäcker (Succer-)
Bäcker-Gesellenherberge Bäckerhaus in der Buchtstrasse (1750), seit 1836 in der Hundestrasse
Bäckeramt Bäckerzunft, Versammlungsort im 1. Stock des Fleischhauses (bis 1815)
Bäckeramtshaus am Herdentorswall beim Artillerie-Zimmerhof (1816-1857)
Bäckerstrasse alter Name der Schüttingstrasse (1740), siehe auch Beckerstrasse.
Bäckmannshof bei der Grossen Annenstrasse, Beckmannsgang (1812)
Backtorf aus Torfbrei, der mit blossen Füssen festgestampft ist, gestochener Brenntorf, eine Sorte von bester Qualität
Bädecker Bätjer, Böttcher
Badelon 1. Trinkgeld in Höhe des Badepreises in einer Badestube Stavenlon, vergl. Beerpfennig, Beilon 2. Botenlohn für Briefbeförderung
Bademester Bader
Badenmester siehe Botenmeister
Bader unterhält eine Badestube für andere, oft zugleich Barbier (Badestaver, -stöver, -stouwer, -stuber, -stueffer)
Badmoder Hebamme, (Bademöne)
Badstäver siehe Bader
Bagelmansche Bruderschaft Totenlade, 1756 und 1824 von einem des Namens Bageimann begründet.
Bagen Bogen
Bagine (Baeghine) Begine
Bahlenguht zu Ballen verpackte Waren, deren Kleinverkauf jedem Bremer gestattet ist, z. B. Reis, Mandeln, Alaun (1533)
Bahn Böhn, Dachboden
Bahndiener dient zu Fuss einem Ritter im Turnierkampf
Bahr Bahre
Bakengeld siehe Tonnengeld
Balberder (-berer, -bierer, -butz) Barbier, oft zugleich Wundarzt
Balge schiffbarer Weserarm von der Tiefer durch die Altstadt mit 7 Brücken zur Schlachte zwischen 2. Schlachtpforte und Heimlichenstrasse, 1838 in einen verdeckten Kanal umgestaltet (Balje)
Balgenreiniger beseitigt Unrat aus der Balge (1745)
Balgentreder (-tretter, -pedder) tritt während des Orgelspiels des Organisten auf die Orgelbälge, um Druckluft in die Orgelpfeifen zu blasen.
Balghe Balje, Wanne für Wasser oder Schüttgut
Balje, hinter der hinter der Balje, kleine Strasse beim Schnoor (1812)
Baljenraker Maurer
Balkenhof bei der Grossen Johannisstrasse, 5 Häuser (1850)
Ballenbinder Packknecht (Imballer)
Ballhaus 1. als öffentlicher Tanzsaal erbaut 1518, zum Krankenhaus umgebaut 1692, an der Grossen Krankenstrasse; 2. Halle für Ballspiel und Tanz, in der Neustadt hinter der Hauptwache, 1689 als Stadtkrankenhaus eingerichtet
Balling Exulant aus den spanischen Niederlanden (16. Jahrhdt.)
Balzer alte Form von Balthasar
Bäncketräger Benckedraeger, Knochenhauergehilfen an den Fleischbänken auf dem Markt, die Fleisch und auch Bänke aus und ins Fleischhaus tragen.
Bandelierreuter berittener Landsknecht im Brustpanzer mit Degen und langem Feuerrohr (1630)
Bandhauer Bantsnyder, Böttcher
Bandholt Weidenzweige für Böttcherarbeiten
Bandstaken lange Binden aus Garn als Dochte für Lampen und grosse Wachskerzen
Bandwever (-Wirker) siehe Bordierer
Bänemanstrasse siehe Böhnemanstrasse
Baner Flagge, Fahne
Bankert Bastard
Banksleger Knochenhauer, der Vieh zum eigenen Fleischhandel schlachtet
Bankwerks Küssen Sitzkissen mit Verzierung
Banquier (1729)
Bantholtz siehe Bandholt
Baptisma christliche Taufe
Bär Schleusenbau an der Weser zur Wässerung des Stadtgrabens (Beer, Barre)
Barbadisch Indigo von der westindischen Insel Barbados
Barbakane siehe Zwinger
Barbaradag 4. Dezember
barbeent barfuss (blootfod)
Barbier (Baartscher, Balberder, Barber, Bardschraper, Baiputz, Bordscheer, Bolberer) oft zugleich Wundarzt oder Zahnbrecher
Barbieramt Zunft
Barbitonsor Haarschneider, Barbier
Barchent (Parchent) Baumwollgewebe
Barchentmaker Baumseidenmacher
Bard 1. Bart; 2. (franz.) Tragegestell ähnlich einer Bahre; 3. Beil
Bardschraper Barbier (Koppsetter) Baartschraper
Bardurer (Bardeur) siehe Pordürder
Bare Bohrer
Bargefar (Bargenvorder, Bargerforer) siehe Bergenfahrer
Bargen (Bärgen, Borgen) die Stadt Bergen in Norwegen
Bärgen, vor der Bärgenforer, Bergenfahrer
Barille Fass
Barkhober Besitzer des Barkhofes
Barkhof (Berchove) Barkenhof, am Wege von Remberti am Dobbengraben zur Bürgerweide , ehemals erzbischöflicher Meierhof, 1648 an Schweden, 1715 an Dänemark, 1720 an Hannover, 1803 an Bremen gefallen, abgebrochen 1872; dazu gehört der kleine Barkhof, eine Kohlhökerstelle, ausserm Herdentor bei der Birkenstrasse
Barnewyn (Bernewyn) Branntwein
Baro (lat.) Graf
Barre (Bär, Batardeau) 1. steinernes Wehr zur Abdämmung des Stadtgrabens gegen die Wiesen mit Wasserschleuse, davon zwei am Neustadtgraben; 2. gabelförmige Deichsel eines zweirädrigen Karrens (18. Jhrhdt.)
Barse 1. Barke kleines Lastschiff: 2. Schiff zum Auslegen und Einholen von Tonnen zur Fahrwasserbezeichnung auf der Unter und der Aussenweser
Barsemeister Schiffer, der im Dauerauftrag des Tonnen- und Bakenamtes für die Seefahrtstonnen und Baken sorgt (Dunnenmester)
Barszman Bootsmann, Gehilfe des Barsemeisters
Barte Hellebarde; lange Axt
Barteke weiblicher Vorname (1433, 1550)
Bartolomaei Apostoli 24. August
Bartscher Barbier (1513)
barvete Broder Barfüssermönch (baarbeente)
Base leer
Baster siehe Presser
Bastert spanischer Süsswein (17. Jhrhdt.)
Bastians Friedhof Pestfriedhof ausserm Doventor 1598, später Doventorsfriedhof genannt, für Altstädter aus Stephani
Bastion erhöhte Schanze als Stellung für Geschütze auf dem Wall
Basuner Posaunenbläser
Batardeau siehe Barre
Bätgerstrasse Böttcherstrasse (1737), siehe auch Pötergang
Bathstuefer siehe Bader
Battmoder Hebamme
Battram alte Form für Bertram
Batzen Silbermünze aus Süddeutschland, benannt nach dem Petzen (Bär), dem Wappentier von Bern; 1 Batzen = 4 Kreuzer
Bau Landes siehe Land Landes
Baudiener auf dem Eichenbauhof
Bauermeister temporärer Vorsteher einer Bauernschaft, leitet deren Versammlungen, vertritt sie gegenüber der Obrigkeit, verfügt den Zeitpunkt gemeinsamer Arbeiten, achtet auf Wege, Deiche und Gräben
Bauernbrink ausserm Stephanitor (1757)
Bauerngarn Bindfaden
Bauernkorb von ländlichem Korbmacher aus ungeschälten Weidengerten geflochten, für Torf, Fisch oder anderes ("graue" oder "grüne" Korbarbeit)
Bauerschaft Gesamtheit der Hofbesitzer in einer Dorfschaft
Bauerstelle Vollbau im allgemeinen 72 Tagewerke = 144 Morgen Land, Abweichungen nach Beschaffenheit des Bodens oder altem Herkommen
Baufuss Längenmass: 1 Baufuss = 12 Zoll (Werkfuss)
Bauherr 1. Ratsherr als Leiter des Städtischen Bauwesens und des Bauhofes; 2. Vorsteher einer Kirchengemeinde
Bauhof Lager für Baumaterial auf der Halbinsel zwischen der Kleinen und Grossen Weser (1650)
Baumann Besitzer eines Bau Landes, Vollbauer
Baumeister (Bawmester, Buw) 1. alte Bezeichnung für Bauherr (1390, 1647); 2. Mauermeister, siehe auch Wasserdadmeister, Krahnmeister; 3. bei der Mauerkasse (Wallbaumeister, Stadtmauermeister); 4. vermisst Grundstücke und schätzt ihren Wert ein; 5. beim Tannenhof verwaltet das Holzlager
Baumeisterhoff am Domshof Ecke Buchtstrasse (1648)
Baumhof ostwärts des Domchores, lutherischer Friedhof
Baumöl Olivenöl
Baumseide (Boemside, Boomsyde) Baumwolle
Baumseidenfabrikant Inhaber einer Manufactur (1783)
Baumseidenfärber färbt Cattun oder bedruckt ihn farbig
Baumseidenhändler importiert Baumwolle aus England und Holland und vertreibt sie
Baumseidenmacher spinnt Baumwollgarn, fertigt Cattun, Satin, Bettbühren (Boosidenmaker, Barchent-, Pärchen)
Baumseidenscherer Tuchscherer (Drögscherer)
Baumstrasse beim Stephanitor (1850), vormals Schweinestrasse
Baumträger (Boemdraeger, Boom-) tragen zu zweit Lasten auf Tragbäumen
Baumträger-Bruderschaft und Kornstecher-Bruderschaft, 1756 erwähnt, 1824 nicht mehr
Baumwagen vierrädriger langer Wagen mit zwei in der Länge mit Abstand liegenden runden Balken zum Transport von Wasserfässern und Tonnen
Baurwinkel, beim Gang bei der Neuenstasse (1761), siehe Burwinkel
Bauschreiber (Anschriwer) 1. der Mauerherren; 2. am Bauhof, fertigt Bauzeichnungen und Pläne
baven 1. oben; 2. über
bawen bauen
Bayeke (Bojeke) männlicher Vorname
Beatae Mariae Kirche Unser Lieben Frauen
beborghen durch Bürgen sicherstellen
Becken Schüssel, Trog
Beckenschläger (-Schlager) hämmert aus kaltem Messing oder Kupfer Becken, Teller und Gefässe für häuslichen und kirchlichen Bedarf, besonders Spülkessel, Stockleuchten sowie Handgriffe, Füsse u. Haken dafür
Becker (Becher) Bäcker
Beckersgang 1. von der Osterstrasse zur kleinen Weser (1744); 2. an der Hohentorstrasse (1812)
Beckerstrasse bei der Grossen Johannisstrasse, siehe auch Bäckerstrasse
Beckmannsgang siehe Bäckmanshof
Bedallion Arabisches Gummi, Bernstein
Bedde 1. Bett; 2. Grab
Beddenbühre Bettuch, Bettenbezug
Beddestede Bettstelle (1617)
Bede Abgabe
Bedeler (Bedelmann) Bettler, (Pracher, gerende, gernere)
bedeln 1. beten: 2. bitten; 3. betteln
beden 1. gebieten; 2. anbieten; 3. bieten, darbieten
Bedenung Ausübung eines Amtes, Diensttätigkeit
Bedevaart Wallfahrt
Bedrövede Trauernde
Beehrung Belohnung, Trinkgeld
Beekens-Gang im Ansgarii-Wachtquartier (1770)
Beer (Ber) 1. Bier; 2. Eber (Schwein); 3. Bär
Beerlade Schanktisch
Beerpenningh Trinkgeld, siehe auch Badelon, Beilon, Bergeid, Lochgeld
Beffken (Befken) Hals- oder Ärmelkrause, siehe Böffken
Befkenstiefersche Waschfrau, die Beffken stärkt
befrieden mit einer Einfriedigung (Mauer, Gitter, Zaun) umgeben
Begängnis Leichenfeier
Beginen (Baghinen) Laienschwestern, die zu religiösen Übungen und gegenseitiger Hilfe zusammen leben.
Beginenhaus 1. St. Nicolai beim Brill; 2. St. Catharinae, beide zum Katharinen-Witwenhaus am Schüsselkorb Ecke Museumstrassevereinigt (um 1602)
Begreifnusz Begräbnis
behalven (uthgesproken, utgesecht) mit Ausnahme von
Behderkesz Bederkesa (Berysa)
behegelich genehm
Beheym Böhmen
Behof Bedarf
behorich dazugehörend
Behren Birnen (1617)
Behrens Gang von der Grossen Johannisstrasse (1812)
Behrmanns Gang von der Neuenstrasse (Stefani), 3 Buden (1751)
Behrshof bei der Grossen Johannisstrasse, 7 Häuser (1850)
Beichtpfennig Geldspende bei Ablegung der Beichte, oft in Höhe von 1 bis zu 4 Grote
Beiderwand Tuch aus Leinen und Wolle
beieggen auf Zins anlegen
Beifischer (Nebenfischer) gehört nicht dem Fischeramt an
Beikramer Bykramer) gehört nicht dem Krameramt an, darf nur gewisse Waren geringen Wertes in kleinen Mengen verkaufen (1533)
Beilbrief (Biel-) Urkunde über Verkauf oder Verpfändung eines Schiffes
Beilmühle Name einer der Schiffswassermühlen an der Weserbrücke
Beilon (Badelohn, Beerpenning, Lochgeld) Trinkgeld
Beinhauer Schlachter
Beinhaus an der Nordwand von U. L. Frauen, zur Verwahrung der Knochen Begrabener, die bei Öffnung von Gräbern zur Bestattung Verstorbener vorgefunden werden, erbaut 1585, abgerissen 1625
Beischlag (Bislag) Steinbank an der Strassenfront eines Hauses
Beisen Binsen
Beisprache (Bisprake) Einspruch gegen einen Rechtsvorgang
Beispruchsrecht gesetzliches Vorkaufsrecht von Verwandten des Verkäufers eines Grundstücks bei dessen Verkaufen Familienfremde
Beke (Bäke) Bach
Bekebinder Fassbinder
Beker 1. Becker 2. Bäcker
Bekermaker Töpfer
Bekermakerstrasse hinterm Schütting (1472, 1555)
belappen ausflicken, Lappen aufsetzen
Beld-Schild Bild aus Stein oder Holz oder aufgemalt
Beldensnyder Bildschnitzer oder Steinbildhauer
belecked destilliert
beleven belieben zu tun, wollen
Belgenpedder siehe Balgentreder
Belhämel (Bellhammel) Streitsüchtiger, Aufrührer
Belloishof am Westerdeich
Belloisweg an der Hohentorsstrasse
Belte Gürtel
Bembsgang an der Kleinen Krummenstrasse, Stephani (1736), anscheinend derselbe wie der Nustedengang (1740) und der Wittengang (1745)
Bendel schmales Band aus Stoffen, Binde
Bendelmaker Schnurmacher (Bendler)
Bender (Binder) bereitet Tonnenreifen und baut Fässer
Bendler siehe Bendelmaker
beneden unten, darunter
Benedictiner Mönche des St. Pauli Klosters
Bengel 1. Knüppel; 2. Junge
Benkedraeger siehe Bäncketräger
Benker leer
Benne starkes Band
benomen benennen
Bensen Binsen
Ber Bere, Bier (siehe Beer)
berahmen mit einem Zaun oder Mauer umgrenzen (betunen)
Berat (Borat) Überlegung, Bedenkzeit
Berbrewer Bierbrauer
Berchove Barkhof
bereden 1. fertigen, 2. bezahlen 3. verheiraten
Bereder (-reider, -reyder) siehe Bereiter, Bereuter
Beredung Ansprache bei Amtseinführung eines neu gewählten Ratsherrn
Bereidegesell T uchmachergeselle
Bereiter Tuchscherer
Bereuter Reitender Diener beim Marstall (Berider)
Bergamot Tabaksorte
Bergeb (Berghen) altes Wort für Scheunen
Bergelt 1. Biergeld Entgeld für Tagelöhner, vergl. Beerpenning; 2. Taschengeld als Altenteiler; 3. Getränkesteuer
Bergen 1. (Berghen) altes Wort für Scheunen; 2. bei Syke = Barrien
Bergenfahrer Bärgen-, Barge-, Berger-, Borgenforder,- varer, Schiffer im Handelsverkehr mit Bergen in Norwegen
Bergenfahrer-Compagnie Vereinigung der im Handel nach Bergen tätigen Selbständigen in Bremen, 1756 aufgelöst
Bergenfahrer-Gildehaus in der Buchtstrasse (17. Jhdt.)
Bergenfahrerbote bei der Compagnie der Bergenfahrer
Bergenhändler treiben von Bremen aus mit Bergerwaren Handel
Bergerbothe siehe Bergenfahrerbote
Bergerwaren Klippfisch, Pelze u. a. aus Norwegen
Berghrode (Berghe) Scheunendach auf Tragebalken ohne Seitenwände (14. Jhdt.)
Bergischer Daler rheinische Münze, 1 BD = 38 Grote Wert (1580)
Bergreifnusz Begräbnis
Bergstädter siehe bei Seestädter
Berider siehe Bereuter; aber auch "uf der Dom Decaney"
Bern Birnen
Berneckers Gang von der Neuen zur Faulenstrasse, Borneckers Gang (1812)
Berneholt (Bernholt) Brennholz
bernen brennen
Bernewyn (Barnewyn) Branntwein
Bernsteinhandeier (1644)
berol. von Berlin
Berssen Bassum
Berstemaker Bürstenbinder
Berxsa (Behderhesz) Bederkesa
bescheden vertraglich vereinbaren
beseghelen mit Siegel versehen
Besemer (Desemer) einfache Waage bestehend aus einer horizontal aufgehängten Holzstange mit Gewichtseinteilung, an einem Ende mit Eisenhaken zum Anhängen des Gegenstandes, am anderen mit keulenartiger Verdickung als Gegengewicht
Besoldung (der Beamten) Geld und Sachleistungen gemäss Einzelverträgen mit Befreiung von gewissen Bürgerpflichten, bisweilen Überlassung der von ihnen eingenommenen Gebühren für Amtshandlungen
Besper Sperrung, Hindernis, Eingriff
Bessen Kehrbesen
Bessenbinder (-binner) bindet Reisig zu Kehrbesen
Best junge Kuh (1617)
bestauen belagern
besteden vermieten
Besteder (-stader, -stediger, -stäter, stetter) siehe Güterbestätter
bestorven durch Erbgang erworben
betauen gegerbte Häute bereiten
betern Schaden ersetzen
Bettag erster Mittwoch jedes Monats (1670)
Bettdecke Kolte
Bettelvogt Prachervogt, Armendiener siehe Armenvogt
Bettler Bedeler, Bedelman, Gerende, Gernere, Pracher
Bettschrank Alkoje
Bettuch Bühren
Bettzeug Vedervant
Betuging (Tuge) Zeugnis, Versicherung, Nachweis
betunen einzäunen, berahmen
Beurse Börse
Beurtman (-schipper) siehe Börtenschiffer
Beutelmaker (Kalitten-, Beutler, Budeler, Büdeler) gerbt Sämisch- oder Weissleder, näht davon Handschuhe, Taschen und Beutel, diese auch von Samt, Seide oder Trip, gehört zu den Senklern (Ende 17. Jhrhdt.)
bewaren achtgeben, behüten, verhüten
Bewehr Hindernis
bezahlen vorgeldern, bereden
Bibliopola (Bokvorer) Buchhändler
Bicke Hacke
bicken (pieken) etwas mittels eines Werkzeugs schlagen
Bickhaus freistehender Bau für Gerät des Totengräbers auf dem Friedhof von U. L. Frauen am heutigen Marcusbrunnen (1552/1731), später dessen Wohnung
Bickthur vorm Dom Zugang zum Klosterhof (1736)
Bieker Bäcker
Bielbrief 1. Bauurkunde und Vermessungsbrief für ein Schiff; 2. Urkunde über Verkauf oder Verpfändung eines Schiffes
Bienenvater Imker
Bier (Beer, Ber) ersetzt mangelhaftes Pumpenwasser als Getränk, siehe auch Ammen-, Seefahrts-, Jopen-, (Mumme, Broyhan)
Bier brauen Gerste wird feucht zum Quellen und dann auf der Malztonne zum Keimen gebracht Dadurch wird das Stärkemehl der Gerste allmählich zu Malzzucker. Dieser Vorgang wird angehalten durch Trocknen des ausgebreiteten Braugutes auf einer beheizten Darre, so dass Schwellmalz entsteht, siehe auch Darre
Bierbrauer Berbrewer
Bierdräger Nachtwächter der Diebe fängt (1653)
Bierforer Fuhrmann zum Biertransport über Land
Bierhochzeit einfacher Leute, denen die Hochzeitsordnung als Getränk beim Fest nur Bremer Bier gestattet (16. Jahrhundert) vergi. Donnerstagshochzeit
Bierschätzer (Visierer) prüft die Qualität gebrauten Bieres auf dessen Wert
Bierschenker siehe Bierzapfer
Bierzapfer (-tapper) schenkt Bier im Kleinhandel aus
Biesamkugel Sorte von Confekt
Bieurfilt Filzhut aus Haaren vom Bieber
Biidschneider (-Schnitzer) siehe Beldensnyder
Bild (Beld, Schylderey) Schild aus Stein oder aus Holz oder aufgemalt
Bildthawer schlägt aus Stein oder Holz Bildwerke
Billett (Zettel) kurze schriftliche Mitteilung
Billon Mischung von wenig Silber und viel Kupfer
Bilöper uneheliches Kind
Binder (-bender, -binner,): Alt-, Ballen-, Beke-, Bessen-, Borsten-, Buch-, Fass-, Mulden-, Seil-, Tonnenbinder
Bindwams Parallelweg zur Weser im Südteil der Stephanikirchen-Weide, beim Bau des Weserbahnhofs beseitigt (am benachbarten Weserbollwerkwerden Flösse angebunden)
binnen Jahr und Tag 1 1/2 Jahre und 3 Tage oder 1 Jahr und 6 Wochen
Binnenhof ländlicher Hofplatz
Binnenwerk siehe Knüppels
Bintzen (Binze) Mütze für Frauen
Biomenstrasse siehe Blumenstrasse (1745)
Birl Schwanz (Steert)
Bisamkapsel kleines Metallbehältnis für ein Präparat aus Moschus als Duftstoff gegen Pesterkrankung
Bischöfliche Probstei siehe Praustey
Bischöfliche Vogtei in der (alten) Violenstrasse /1736)
Bischofshaus erzbischöfliches Palatium
Bischofshof 1. hinter der Hauptwache in der Neustadt (1812); 2. zwischen Palatium und Liebfrauenkirchhof (1405)
Bischofstrasse am Häfen (1850)
Bischofsweg in der Vorstadt (1772)
Bislag siehe Beischlag
Bisprake siehe Beisprache
Bispreken Einspruch erheben
Bitter Hochzeits-, Kost-, Toten- und Leichenbitter
blaag (blow) blau
black varnich schwarze Ölfarbe
Blackhorn Tintenfass
Blamöser Münsterische Münze; 1 B = 4 1/2 Mariengroschen
Blarren blöken, ärgerlich schreien
Blatner (Plattner) Harnischmacher
blau blauw, blaw, blow, bluw, blaag
Blaubündel Zimmermann
blauer Hinrich Pferdebohnen als Seemannskost
Blauerfaruersche Frau oder Witwe eines Blaufärbers
Blaues Haus 1. Gasthof an der Kurzen Wallfahrt (1796); 2. Gasthof ausserm Herdentor (1793)
Blaues Waisenhaus siehe bei Weisenhäuser
Blaufärber (faruer,- feruer,- forwer) gehören zu keinem Handwerksamt
Blauholz siehe Nicaraguaholz
Blauholzmüller leer
Blawe Handt Haus im Bereich der Bürgercompanie P / Ansgari, Rotte 7 (1638)
Blckland (Ober-, Nieder-) Wiesenland zwischen Wümme und Kleiner Wümme
Blechschläger (Blechen-, Blecken-, Blichen-, Blick-, Blickenslager, -släger, -schoster) verarbeitet Eisen oder Weissblech zu Gefässen und anderen Waren, sowie Blei für Bau und Haushalt durch Hämmern oder Drücken und Löten
Bleicher (Bleecker, Blecker, Bieker) Büker, Bleekmaker, bleicht auf Wiesen im Tageslicht für Linnenweber oder Linnenhändler Leinwand mit Pottasche oder Kalk gelaugt
Bleidecker (Bligdeker, Blydäker) deckt Dachstühle mit dünnen Bleiplatten, fertigt Regenrinnen und Wasserrohre aus Blei
Bleikammer (Kupferkammer) die Ostkrypta des Domes, die bis 1823 als Werkstatt der Dachdecker und zeitweise zur Aufbewahrung von Leichen (1719) diente, wie seitdem der benachbarte Bleikeller.
Blek Feldmark
Bleke Bleiche, zum Bleichen bestimmte Grünfläche
Blekerbauern Bauern an der Bleiche ausserm Ostertor (1518)
Blenden grosse Sperrpfosten an den Stadttoren, die Sonntags tagsüber geschlossen wurden, um dem Accisemeister durch das Öffnen für Fahrzeuge und Reiter von diesen ein Entgelt zu verschaffen; abgeschafft 1801
Bleser spielt Blasmusik
Blickenbusse Blechbüchse für Briefe im Postverkehr (1775)
Blickensleger Blechschläger (Blickschoster)
Blickpuster (Basumer) Drummeter, Blechbläser
Blickschoster Blechschmied oder zumeist Blechschläger
Blide schwere hölzerne Wurfmaschine zum Schleudern von Stein (Blie)
Bligdecker Bleidecker
Blinde eine Art von Schiffssegel
Block siehe Brook
Blockhaus siehe Morgenstern
Blockland (Ober-, Nieder-) Wiesenland zwischen Wümme und Kleiner Wümme
Blockmaker siehe Blockdreyer
Blodescriver Blutschreiber
Blokkdreyer Drechsler, der Blockrollen für Schiffsseile oder Ketten fertigt
blootfod (barfuss, barbeent)
Blötengang von der Neuen- zur Abbentorswallstrasse (1812)
Blowfaruer (-forwer) Blaufärber
Bluhms Plantage siehe Mareks Garten
Blumenstrasse 1. Süsterstrasse (1850); 2. am Osterorsteinweg bei der Bauernstrasse (1812)
Blumenthal gehört bis 1648 Bremen, dann Schweden, 1715 Dänemark, 1719 Hannover 1886 Preussen, seit 1938 wieder Bremen. Hat das Recht, den reformierten Prediger für Bremen zu präsentieren
Blutgericht siehe Stadtvogt
Blutholz siehe Nicaraguaholz
Blutschreiber (Blodeseriver) 1. Actuar des Criminalgerichts (1652); 2. Schreiber des Wachtgerichts
Blutstrasse bei der Marterburg (1730); auch Bezeichnung für die Strasse Marterburg (1736)
Blydäker Bleidecker
Blyde grosses hölzernes Steinwurfgeschütz mit langem Schleuderhebel unter Seilspannung
Blye (Blig) Blei, (Bly, Blygh)
Böberlandscher im Gebiet der Oberweser Ansässiger
Boch (Boek), Buch
Bock (Buk) 1. Binnenschiff aus Buckenplanken; 2. Kriegsgerät zum Rammen von Stadtmauern
Böckerstrate Schüttingstrasse (1714)
Bockfahrer (führer, -fohrer) Binnenschiffer
Bockmühle Windmühle, die drehbar auf einem Block ruht
Boddenblad Bodenplatte eines Fahrzeugs
Bode 1. Bote; 2. Bude
Bödecker (Bodjer, Böker, Böttcher) Bandhauer, Bantsnyder
Bödeckers Gang von der Süderstrasse zur Kleinen Weser (1733), später Beckers Gang genannt (1744), 11 Häuser oder Buden, oderPferdegang
Bödeckerstrasse (Boetgerstrasse) Böttcherstrasse (1757)
Bodele Büttel, Scharfrichter (15. Jahrhdt.)
Bodem 1. Fussboden; 2. Dachboden; 3. Schiffsboden, Schiff (Bodden)
Bodeman Bewohner oder Benutzer einer Bude
Boden Bottich
Bodengeld 1. Entgeld oder Trinkgeld für Botendienste; 2. Accise für Fassweine
Bodenschatz (Hof-, Land-) Abgabe eines Meiers an seinen Grundherren
Bodentafel Gesindetisch
Boder (Boter) Butter
Bodmerey 1. Schiffsverpfändung; 2. Schifferdarlehn
Bodt (Boett) Boot
Bodtmaker Bootsbauer (1341)
Boedeschup Stadtviertel, Wachtquartier (1517)
Boeger (Boger) Bieger
Boehndreyer Drechsler-Böhnhase
Boehthaus feuerfest umkleidetes Kastengehäuse in einem Nebenraum, von dem aus durch ein Wandloch Heizmaterial in den Ofen eines Wohnraumes gesteckt und zu dem durch ein anderes Wandloch der Rauch in den Schornstein abgeleitet wird
Boek Buch
Boekbinner Buchbinder
Boekholder Rechnungsführer, Verwalter einer Kasse
Boemsidenfaruer Baumwollfärber
Böen Zimmerdecke, Dachboden
Boene (Böhn, Baen, Bohden) Dachboden
Boenemans-Strate von der Faulenstrasse zum Geeren (1772), vorher Woldtgathenstrate (1757)
Boenflickker Altflicker-Bönhase (1642)
Boerdman (Beurtman, Börtenschipper) gehört einer Vereinigung von Routenschiffern an (Poolman)
Boeszman Bootsmann
Böffken (Befken, Boffken) Tellerförmiger Halskragen aus gefaltetem weissen Tuch sowie ähnliche zur Amtstracht von Ratsherren (bis 1805) und Predigern
Bofken siehe Böffken
Boge Wachsschicht
Bogener fertigt Bogen für Schützen (14. Jahrhdt.)
Bogestrate alter Name für Dechanatstrasse
Bohden Boene
Bohm (Boom) Baum
Bohmhoff der ehemalige Baumhof am Dom
böhnene Karner Bretterverschlag als Haftzelle im Zwinger am Ostertor
Bohnenkamp hinter dem Goosekamp in Woltmershausen
Bohrer (Barder, Barer, Borer) Pumpenbohrer
Bohtmann Bootsmann
Boi siehe Boy
Boje Gang von der Domsheide zur Dechanatstrasse
Bojer Boyer
Bökenschott Buchenholz
Böker (Böttcher) Bökerstrate, Böttcherstrasse
Bökerstrate Böttcher Strasse
Bokevorer Buchhändler
Bolberer (Bolbir, -bierder) Barbier (Bolbedder, -bieder)
Bole Verwandter, Freund
Bollandsgang an der Grossen Johannisstrasse (1812)
Bollen Würmer
Bollwerk befestigter Platz am rechten Weserufer unterhalb des Stephani-Stadtgraben, Anlegeplatz für Flösse
Bolte alte Form für Balduin
Bolten Leinwandrolle (1617)
Bomanstrasse von der Faulenstrasse zum Geeren (1796)
Bombardier Artillerist im Stadtmilitär, über dem Constabei, unter dem Feuerwerker
Bombasinmaker (Bombatie-, Bombeisges-) Kuchenbäcker
Bombesidenmaker Baumwollweber
Bommart (Pommer) hölzerne Schalmei, Vorläufer des Fagott
Bönhase (Boehn-, Pfuscher, Störer) Handwerker ausserhalb des zuständigen Amtes, arbeitet oft heimlich auf dem Dachboden, zumeist ausgebildete Gesellen, die vom Amt abgewiesen sind oder die Kosten der Meisterwürde nicht aufbringen
Bonidte Seidenmütze (1697)
Bonspforte Weg bei Langewieren zur Tiefer, mit 9 Gebäuden (1812)
Bonten Leinwand (1799)
Boogligger Beiboot
Book Buch
Bookweten (Bok-) Buchweizen
Boom (Bohm) Baum, Stange
Boomdräger Baumträger, siehe Töverboom
Boomester (Bouw-) Baumeister
Boomside Baumwolle
Boomsidenmaker Baumwollweber
boorden (borden) umsäumen, mit einem Rand (Bord) schmücken
Boot (Bodt, Boet, Bot, Both) 1. kleines Ruder - oder Segelboot; 2. Seeschiff mittlerer oder beträchtlicher Grösse für Seefischfang oder weite Seefahrt, grösser als Boyer, Tiefgang geringer als der Rahsegel, aber besser besegelt (Fleute) (1700)
Bootsmann (Boesz-, Borzs-, Bos-, Botz-), Matrose auf Seeschiff, später im Rang zwischen Matrosen und Deckoffizier, siehe auch Fahrensmann, Seefahrender.
Borat siehe Berat
Borchersweg beim Sielwall zu den Runken
Borchert alte Form von Burkhard
Bord (Bört) Reihenfolge von Schiffs- oder Lastwagen- Abfahrten
Borde schmales Besatzband in reicher Austattung, auf Rahmen gefertigt
Börde 1. fruchtbarer Landstrich; 2. Amtsbezirk eines adeligen Gerichtes
Bordenhandeler (1642)
Bordensticker (Paduren-)
Bordestreppe durch einen Absatz unterbrochene Treppe
Bordinge Kahn
Bordirer (-diererer,- dürer) webt und bestickt Borden, gehört zu den Schnurmachern, oft zugleich Bandweber (Gallauner)
Bördordnung vom 06.01.1717: regelt die Linienschiffahrt zu bestimmten Häfen, . die Reihenfolge des Beladens und der Abfertigung der Bördeschiffe, verbietet Zwischenlandung in anderen Häfen.
Bordscher Barbier
Bore Tragbahre für Steine
Borge Bürge
Borgenvorder (-forer) Bergenfahrer
Börger Bohrer (Werkzeug)
Borgere Bürger, Borgersche, Bürgerin
Borgetuch Bürgschaft
Borgschup Bürgerrecht
Borgstrate von der Natel zur Weser (1730-1772), später Burgstrasse
Borgwall Befestigung des Brückenkopfes vor der Kleinen Weserbrücke auf der Neustadtseite, Stätte des Schreigerichtes (1303), später Schützen platz
Borneckers Gang siehe Berneckers Gang
Bornstrate vom Wandrahm zur Falkenstrasse (1332)
Börse auf U. L. Frauenkirchhof, erbaut 1686-1695, aufgestockt 1738, abgebrannt 1888, ihr Keller jetzt Bachuskeller des Ratskellers. Neue Börse am Markt erbaut 1861-1864 mit Sitzundsaal der Bürgerschaft, zerstört 1943, abgerissen 1953
Börsengang an der Wandmacherstrasse (1737)
Börsenhalle Gaststätte am Domshof, neben dem "Museum" (1871)
Börsenkeller alte Bezeichnung des Bachuskellers, unter der alten Börse
Borst siehe Burst
Borstenbinner (-maker) fertigt Bürsten aus Tierborsten, sowie Pinsel
Borszman Bootsmann
Bort 1. Leiste, Brett; 2 Schiffsreling
boruss. aus Preussen, preussisch
Bösche alter männlicher Vorname
bosetten beschlagnahmen, pfänden
Bosmans-Bröderschup Bruderschaft von Matrosen (1568)
Bosther spanischer Süsswein
Bot (Both) Boot
Bote 1. (Baade, Bade, Bode, Botte) Braunschweiger, Casselscher, Emder, Hervorder Bote, Canzlei-, Barger-, (Bergenfahrer-), Haus-Kaufmanns-, Kirchspiels-, Kammeramts-, Gerichts-, Rats-, Schwedischer Bote, Vuerbotte; 2. laufender Brief und Geldbote der Stadt, geht auch nach auswärts (Stadtbote, Stadtloper, Breffdräger); 3. Weinfass
böten Herd- oder Ofenfeuer anzünden und in Gang halten
Botenherr für das städtische Postwesen zuständiger Ratsherr
Botenkeller am Kirchhof U. L. Frauen, Haftraum für Straftäter
Botenmeister Postmeister als Vorgesetzter der Stadtboten (1509)
Boter (Boder, Botter) Butter
Both 1. Flüssigkeitsmass: 1 Both = 130-150 Liter; 2. Gewichtseinheit: 1 Both Rosinen = 2000-2500 Pfund
Bötofen siehe Böhthaus
Botsman (Bes-, Botz-) Bootsmann
Böttcher (Bädecker, Bödecker, Badjer, Bandhauer, -Schneider, Stappenmaker, Kimker, Küfner) fertigt oben offene Bütten aus Holzlatten, gehalten von Reifen aus Weidenruten.
Böttcherstrasse früher Bätgerstrate genannt, auch Bödeckerstrate und Hellinstrate
Bottenwerk Botendienst
Bottervogel Zitronenfalter, Schmetterling
Bottlier (Dispansier, Plümgraf) Proviantmeister eines Seeschiffes
botugen (intugen) bezeugen
Bouffant Drahtgestell um die Hüften einer Frau, um den Rock anzuheben.
Bovel (Bevehl) Befehl, Anordnung der Obrigkeit
Bowhave (Bou-) Bauhof, siehe Eiken-, Tannenbauhof
Bowmester Baumeister, Structuarius
Boy (Boi) flanellartiger Wollstoff
Boyer (Bojer, Boyerdt, Byoer) mittelgrosses tiefgehendes Seeschiff mit 2 oder 3 Masten, siehe Rahboyer, Tonnenboyer
Boyerschip ungewöhnlich grosser Boyer
Br. M. Bremer Mark; Schriftzeichen dafür, siehe Tafel 12 hinter Z
Br. N. Bremer Null, Ausgangspunkt für Höhenmessung, liegt 0,72 m über Normalnull (NN) der mittleren Meereshöhe
Braatzen Kleinode, mit Edelstein besetzte Spangen aus dem Kempenland in Brabant
Brabakane siehe Zwinger
Brabanter (Brawender, Brabanter, Brahbender) Kesselschläger und -händler aus dem Kempenland in Brabant, weit umherziehend
Brabantsches Hoiken Mantel-Umschlagetuch mit Achterartiger Mütze, daran eine Quaste als Handhabe.
Bracarius (Braxator) schneidert Hosen (15. Jahrhundert)
Brächet Monat Juli
Brachmond Monat Juni
Bracteat Hohlpfennig
Brake durch Deichbruch enstandenes großes Wasserloch
braken (bracken) Flachs brechen
Bramer Manschettenträger
Bramsil Brasiltabak
Brandeskamp Name eines Grundstücks in Utbremen (1382)
Brandmann bedient Feuerwehrgerät (1826), Bürgerfeuerwehr
Brandmeister Unterführer einer Rotte der Bürgerwacht bei Schadensfeuer oder Überschwemmung, überwacht Brunnen und Pumpen im Bereich der Rotte.
Brandordnung von 1617, 1624, 1659, 1681, 1716, 1751, 1802, 1818
Brandt Roden Brandbock zum Auflegen von Holzscheiten (1617)
Brandweinbrenner (-brender, -brauer, -bruwer, -distiller, -bereder, -bereiter)
Brandweintapper Kleinhändler mit Branntwein (Brandewintepper)
Branntwein (Brandewin, Brant-, Borne-, Berne-, Brandtwyn), durch Destillation gewonnen
Branteweinvisier siehe Weinvisirer
Brasilholz dient zur Herstellung von rotem Farbstoff
Brathaus gewerbliche Küche
Bratse Spange, Brosche
Brauer (Brauwer, Brawer, Brewer, Brouwer, Brower, Bruewer, Bruwer) stellen im Hause Bier her und handeln damit. Die Vermögenden gehören zum zweiten Bürgerstand, 1609-300,1638- 130 und 1700 - 50 Brauer. Siehe Broiharzbrauer, Paderbornscher Brauer.
Brauer-Societaet Innung privilegierter Brauer im 15 Jhrhdt., aufgelöst 1861
Brauerkasse erhebt Accisegelder von den Brauern
Braugeld öffentliche Abgabe der Bierbrauer
Braupfanne eingemauertes Kupfergefäss zum Brauen von Dünnbier im Privathaushalt (Bruwpanne, Brawpanne) (1617)
Braut Brut, Brutt, siehe auch Zwinger
Brautbrief Ehevertrag
Brautdeern (Bruutdeern) Brautjungfer, eine die Hochzeitsbraut begleitende Freundin
Brautfahrt feierlicher Kirchgang eines Brautpaares von der Wohnung der Braut zur Trauung in Begleitung vieler Personen
Bräutigam (Brudi-, Brö-, Brägam) 1. Verlobter, angehender Ehemann; 2. Bezeichnung für den Schaffer im Schütting; 3. Volksname des Zwingers am Stephanitor
Bräutigams Wagen Mitgift an Sachen und Geld für den heiratenden Sohn
Bräutigamshemd (-hembt) mit Stickerei und kostbarer Halskrause geschmücktes Hemd als Geschenk der Braut.
Brautkost Hochzeitsmahl
Brautlage Tag der Trauung und der Hochzeitsfeier
Brautlofte Verlobung eines Brautpaares
Brautschat Mitgift für die Braut
Brautsuster beste Freundin der Braut, ist deren Tischjungfrau beim Hochzeitsmahl
Brautwagen (Kistenwagen) Aussteuer der Eltern für die Braut, auch bei Geldmitgift ohne Wagen
Brautwall Schanze um den "Braut" Zwinger, abgetragen 1796
Brawender Brabanter
Brawer Brauer
Braxator (Bracarius) schneidert Hosen (15. Jahrhundert)
brecken Busse (Penz) bezahlen; siehe Bruch; vergl. breken
Breckscheibe metallener Handschutz an der Stechlanze beim Ritterturnier
Bred (Bret) Brett
Brede Breite
Bredenkamp, am Strasse von der Keplerstrasse zur Hornerstrasse
Breedenstrasse (Breite Strasse) in St. Martini: Ampla platea
Breef siehe Brev
Breffdreger Stadloper, Stadtbote; siehe Bote 2.
Bregen Hirn, Gehirn
Breite Strate Breedenstrasse, benannt nach einem Geschlecht Brede
Breiter Weg alter Name der Landstrasse von Lehe nach Borgfeld
breken brechen, übertreten, einem Befehl oder Verbot zuwider handeln, vergl. brecken
Brekent Abbruch eines Gebäudes
Brema vitrea gläsernes Bremen (viele Gebäude hatten früher reich verglaste Fenster)
Bremen 1. Stadt; 2. Stadtgebiet (mit Neustadt u. Vorstadt); 3. Altstadt; 4. Erzstift, ab 1648 Herzogtum. Es gibt auch andere Ortschaften des Namens Bremen
Bremer Grün Mineralfarbe aus Kupfervitriol und Kali, von Niecolaus Kulenkamp (1710-1793) erfunden 1778
Bremer Schlichter Silbermünze: 49 Grote (1568)
Bremer Stein Handelsname für Obernkirchener Sandstein
Bremer Taufe Bezeichnung für den vernichtenden Überfall der Oldenburger über die Bremer bei Altenhuntorp (1476)
Bremer Thaler (Daler) siehe bei Thaler
Bremer Wöchentliche Nachr. Wochenzeitung, seit 1741
Bremer Zeitung seit 1741 erschienen als Fortsetzung der Diensttägigen Postzeitung
Bremeriehe jetzt Bremerhaven-Lehe, gehörte vor 1649 zu Bremens Hoheit
Bremersgang 1. bei der Wichelnburg (1812); 2. an der Grünenstrasse (1812)
brender brennt alkoholische Getränke
brennende Kerze in einer Laterne dient dazu, bei öffentlichen Versteigerungen mit ihrem erlöschen den Zeitpunkt sichtbar zu machen, in dem die Annahme von Preisgeboten endet.
Brennhaus in der Neustadt, Grünestrasse (1744)
Brennholz Bern-, Berneholt
Bresilholt Holz aus Brasilien, Rotholz (1617)
Bretagnes Sorte von Leinwand (1799) aus der Bretagne oder aus Schlesien
Brett Bried, Bret, Bort, Bricke
Brettspieker hölzerne Nägel
Brev Urkunde, insbesondere vom Rat zum Beweis eines Rechtsgeschäftes ausgestelltes Schriftstück (auch Breef oder Breff)
Brewer Brauer, Bruewer, Brawer
Bricke 1. dünnes Brett; 2. Neunauge; 3. aus Zinn gefertigte Marke zur Kennzeichnung der Personen, die an der Reihe, den Sarg eines Verstorbenen zu tragen.
Bricken 1. Anteil am Viehauftrieb auf eine Weide; 2. Holztafel mit Bremer Schlüssel und Jahreszahl, dem Rind um den Hals gehängt, als Ausweis für das Weiderecht
Brickenweide Teil der Niederbürener Feldmark
Brief (Breff, Brev,) Bürger-, Fracht-, Schuld-, Privilegienbrief
Brieflade Briefkasten
Brigardier französischer Unteroffizier
Brink zwischen Kämpen liegende Landfläche, Ackerrand
Brink, am Weg an der Utbremerstrasse zu Haferkamp
Brinken Brinkum
Brinksitter Landbewohner mit kleinem Haus und Gemüsegarten, ohne Pferd auf einem Brink.
Brixentag (Brixius-, Britzen-) 13. November
Brocksyde südlicher Teil des Landes Stedingen
Brodarie Stickerei (1711)
Brodmest Brotmesser
Brodspinner teilt bei öffentlichen Freudenmahl Brot aus
Broihanenbruwer (Broyhan-) Brauer einer gehobenen Biersorte
Brokampsgang an der Grossen Johannisstrasse, 3 Häuser (1850)
Broke (Broeke) 1. Übertretung der Rechtsordnung; 2. Bruchgeld
Brook (Block, Bruch) tiefgelegenes Feuchtgebiet
Brookhuchting leer
Brooksiel im unteren Ochtumdeich des Niedervielandes
Brörschup Bruderschaft
Brot 1. gebackenes Brot; 2. Brut
Brothaus l.über dem Hurelberg nahe dem Markt zum Verkauf des Bäckerbrotes (1412); 2. in der Groperstrasse am Markt zur Verwahrung der Geräte und Vorräte des Bäckeramts für den Marktverkauf; 3. Backhaus der Stadt für ihre Bürger mit Ratsdienern zur Prüfung des Brotgewichts.
Brotmühle Name einer Schiffswassermühle an der Weserbrücke
Brotzucker raffinierter Zucker in fester Form
Brouwer Brauer (Browere)
browen brauen
Broytuch Brückzeug (1617); vgl. Bruwetowe
Bruch 1. alter Name für Lesumbrook (1762); 2. siehe Brook
Brüchen weite Hosen der geringeren Stände, die in lange Strümpfe gesteckt werden.
Bruchschneider handwerklicher Wundarzt
Bruchvoigt Oberster Gerichtsdiener, zieht Geldstrafen ein
Brücken (zwischen den zweyen) Strassenname (1744), dann Herrlichkeit genannt (1751)
Brückenruten Längsbalken zwischen den Jochen der hölzernen Weserbrücke, mit querliegenden Dielen belegt; 1838-39 durch Eisenkonstruktion ersetzt
Brückentor (Brückthor) an der Weserbrücke vor der Wachtstrasse, erbaut 1552-54, erneuert 1688, Fussgängerdurchlässe geschaffen 1810, abgerissen 1838-39
Bruckgeld (Brüch-Bröke-Bröge-, Bruggeid, Brughe) 1. vom Ratskämmerer verhängtes Bussgeld für geringe Vergehen; 2. Gebühr für Ausnahmen bei Wiederheirat im Trauerjahr oder Heirat unter Verwandten, zu begleichen durch Geld oder Bier
Bruder Lustig Jerome Bonaparte als König von Westfalen (1807-13)
Bruderschaft Vereinigung von Handwerkern oder Nachbarn zur Aufbringung der Mittel für Bestattung, Versorgung und geselligen Verkehr, unter Inspection des Ratskämmerers, 32 bestanden 1756, 15 nur noch 1824, viel Um-u. Neubildung
Bruderschaft Fuhrleute und Müllerleute (1756, 1824)
Bruderschaft-Müllerleute und -Fuhrleute (1756, 1824)
Bruderschaftsbote führt den Leichenzug für ein verstorbenes Mitglied an
Brüderstrasse beim Neustadtswall nahe dem Buntentor; nach 1945 aufgehoben
Brudigam (Brü-) Bräutigam (Brögam)
Brudt (Brutt, Bruut) Braut
Bruewer Brauer (Brewer, Browere, Bruwere)
Bruger (1756)
Brugge Brücke
Brüggefeld am Südostende des Obervielandes
Brüggemans Gang bei der Grossen Johannisstrasse, seit 1856 Götzhof
Bruggemester (Bruge) 1. verwahrt die Weserbrücke (15.Jhrhdt.); 2. Accisemeister am Brückthor
Brughe Bruchgeld
Brugke Brücke
Bruglaken über eine Brücke zu hängende grosse Tücher, um in Kriegszeiten die Beobachtung des Verkehrs zu behindern.
Brugthor Brückentor
brüken un lyke delenn gebrauchen und teilen
brun braun
Brun (Brüning) männlicher Vorname
Brungang (Brunn-) an der Neuenstrasse (1812)
Brünings Gang an der Grossen Annenstrasse (1812)
Brunnen gemauerter Schacht zum Fördern von Grundwasser mittels Schöpfeimern in ein Wasserbecken oder zu einer Ausflussgosse.
Brunnengeld wiederholter Geldbeitrag der Anwohner zur Unterhaltung eines öffentlichen Brunnens, gesammelt durch beauftragter Nachbarn.
Brunnenherren 4 Ratsherren, beaufsichtigen die öffentlichen Brunnen und Pumpen, prüfen die Rechnungsführung zum Brunnengeld, entscheiden bei Streit der Benutzer.
Brunnenmaker wohl oft zugleich Pumpenbohrer
Brunnenmester pachtet öffentliche Brunnen, unterhält sie, zieht dafür das Brunnengeld ein (1815)
Brunnenstrasse (oder Plunkenstrasse) von der Osterstrasse (Neustadt) nach Westen (1737)
Brunopolis Braunschweig
Brunschwickscher Braunschweiger Schilling: Geldmünze 1 B Sch doppelt = 10 Bremer Schwären (1580)
Brunsilien (Fernabook) Brasilianisches Rotholz, dient in geraspelter Form zum Rotfärben (1585)
Brunswick Braunschweig (Brunopolis)
Brunswiger Bade Braunschweiger Stadtbote (Bote 2.) nach B. (bis 1665)
Brunszengang an der Hohentorstrasse
Bruteder (Brutteler, Brüttmaker) Weissgerber, abgeleitet von Brodeur (franz.) = verschönernder Zubereiter (um 1700)
Bruut Braut
Bruwere Brauer (15. Jahrhdt.)
Bruwetowe (Bruwtuch) Braugerät
Bruwpanne Braupfanne
Buch (Boch, Bock, Boeke, Book) 1. irgendein Buch; 2. die Bibel; 3. codex statutorum, Sammelbuch der Bremer Stadtgesetze (1433), wurden jährlich am Rathaus öffentlich verlesen und beim Bürgereid beschworen, gedruckt erst 1771
Buchbinder (Boekebinner) im Buchbinderamtvereinigt
Buchdrucker (-trucker) Typographus
Buchführer (Bochvehrer) Buchhändler
Buchhalter (Bookhalter, Buchhalter) Rechnungs- und Protokollführer, (1668)
Büchsengiesser fertigt Geschützrohre, gehört zu den Rotgiessern (Bussengeter)
Büchsenkraut (Bussenkrut, Buscruyt) Schiesspulver
Büchsenmaker (Bussen) bereitet Metallrohre durch Anbringen der Zündlöcher des Richtkornes und des Schlosses zu Handfeuerwaffen vor.
Büchsenmeister 1. ( Buchsen-, Tuch-, Arkely-) Zeugmeister oder Capitain der Stadtartillerie (1577); 2. Kassenführer
Büchsensammlung siehe Hochzeitsbüchse (Armenbüchse)
Büchsenschäfter stellt Schäfte für die Rohre von Handfeuerwaffen her und verbindet beide miteinander, gehört zu den Schmieden (Bussenhefter)
Büchsenschmied (Rorsmitt) fertigt Rohre für Handfeuerwaffen
Buck 1. Bauch; 2. Bockschiff (Bucke)
Buckesburg Steinhaus nahe der Stintbrücke
Buckescher Kamp ein Feld ausserdem Doventor
Bücking Bückling-Fisch (Bucken)
Buckknecht Schiffergeselle auf einem Bockschiff
Bucksgang (Bücks-) an der Gravenstrasse (1812)
Buckstrate (Bucke-, Büxe-) Buchtstrasse in ihrer früheren Länge bis zur Bischofsnadel (1310)
Buddel 1. kleines Haus; 2. Flasche (Budel)
Bude 1. kleineres einstöckiges Haus ohne Giebel, zumeist hölzerner Bau; 2. abgeteilter Ladenraum zum Wasserverkauf innerhalb eines Wohnhauses
Büdelbur Bewohner der Hofstelle "Im Sack" in der Vahr
Budeler fertigt Beutel, gehört zu den Weissgerbern (Büdemaker), stellt auch Handschuhe aus Leder her
Budelmanns Gang an der Grossen Rosenstrasse
Buer Bauer (Bur)
Buere Landwirtschaft
Büffel 1 Büffel
Buge Ausbuchtung eines Wasserlaufs
Bugstrate Buchtstrasse (Buckstrate)
Buhne siehe Stakk
Bühre (Büre) Gewebe von Baumwolle auf leinener Kette, Bettuch, loser Stoffüberzug
Bührenweber (Bürenwefer) fertigt Bettzeug
Buk 1. Bauch; 2. Bockschiff (Bukke)
Büken bleichen mit Lauge aus Asche von verkohltem Buchenholz
Bulle Dielenschiff
Bullenkofen 1. Stall oder Gehege für Bullen; 2. Volksname für das Wachthaus neben dem Brückentor und dessen Arestraum
Büls Pilz
Bülten durch Graswuchs gebildete Hügel auf sumpfigen Wiesen
Bülten siehe Klik
Bündel Bündel
Bundfutter siehe Buntwerker
Bunger Trommler
Bunt (Bundtwark) feiner Pelz von kleinen Tieren
Bunte Brücke bunt bemalte Zugbrücke über den Stadtgraben am Buntentor, westlich davon auf dem Neustadtswall die Bunte-Brücken-Bastion
Buntendorscher siehe Geelbeen
Buntentor ursprünglich Südertor, später nach der Bunten Brücke benannt
Buntentorswallmühle Windmühle auf dem Neustadtswall (1703) zunächst Scheldegersten- und Grütz, später Kornmühle
Bunter Haver leer
Buntwerker (-fürer, -maker) Kürschner der Bunt verarbeitet
Bur (Buer) Bauer
Burammer Bierspende eines Neulings in der Dorfschaft an die Buerstädte
Burbuk (-bok) Bürgerbuch (14. Jahrhdt)
Bure siehe Bühre
Buren 1. Hasenbüren (1500); 2. Dorfschaft Büren im Werderland; 3. Bezüge aus Webstoffen
Bürengang im Stephani-Wachtquartier (1812)
Burgenses Bürger, ursprünglich nur die Vertreter der Stadtbewohner als Berater des Erzbischofs in städtischen Angelegenheiten (1266 Ratmänner)
Bürger (Borger) Stadtbewohner mit Bürgerrecht (Burgensis)
Bürgerbrief (Civilegium) auf einem Vordruck erteilte Urkunde über den Erwerb eines Bürgerechtes, ausgestellt nach Leistung des Bürgereides, mit Abdruck der beschworenen Eidesformel. Siehe auch Bürgerschein.
Bürgerbuch (-bok) Buch zum Nachweis, wer ein Bürgerrecht geniesst (Burbuk), seit 1287
Bürgercompaqnie Einheit innerhalb eines Wachtquartiers der Bürgerwacht, gebildet aus den wehrfähigen Bewohnern eines örtlich bestimmten Teilgebietes des Quartiers. Altstadt 20, Neustadt 5, Vorstadt 5 Compagnien (1605-1814)
Bürgerconvent Gremium von etwa 400 vermögenden Altstadtbürgern, vom Rat nach Belieben zur Beratung einer wichtigen Angelegenheit berufen, stimmt nach den 4 Kirchspielen mit jeweiliger Mehrheit ab.
Bürgereid (Borgereed) von Neubürgern binnen 1 Monat nach Erteilung des Bürgerrechtes, von Bürgersöhnen bei Mündigkeit vor dem Rat der Stadt mit vorgezeigten Handwaffen zu leisten (1365)
Bürgergarde Truppe von auf Zeit zum Militärdienst verpflichteter Soldaten, 1814 vormals Bürgerwehr genannt; anstelle des früher auf unbestimmte Zeit angeworbenen Stadtmilitärs
Bürgergeld vorauszahlbare Gebühr für den Erwerb eines Bürgerrechtes; für die Neustadt 1/2, für die Vorstadt 1/4 der Gebühr für das Altstadtbürgerecht; Witwen und ledige Frauen zahlen jeweils die Hälfte; Gebühr für die Handlungsfreiheit individuell geschätzt 18. Jahrhdt.
Bürgerkapitein leer
Bürgerlast Verpflichtung zur Leistung von Bürgerwerk
Bürgerleutnant von den Wachtherren bestellter Führer einer Bürgercompaqnie,neben seinem bürgerlichen Beruf ehrenamtlich tätig, auch in vielen Verwaltungsaufgaben innerhalb seines Compaqniebereichs.
bürgerliche Stände Gliederung der Stadtbevölkerung in 4 Stände, für die unterschiedliche Verhaltensregeln gelten: 1. Ratsherren, Doktoren; 2. vermögende Kaufleute, 3. andere selbständige Berufstätige; 4. Gesellen und andere Hilfskräfte
Bürgermeister (Consul) Burmester
Bürgerrecht (Borgschup, Burscap, Bürgerschaft) Erwerb durch beantragte Verleihung, durch Schenkung vom Rat oder durch Erbfolge, berechtigt zur Niederlassung entgeldlicher Tätigkeit, Zulassung zu Ämtern und Zünften, Erwerb von Grundstücken u.a. verpflichtet zur Stadtverteidigung und Steuerleistung, zum Bürgereid u. a. Neustadt- oder Vorstadt- Bürgerrecht berechtigt nur für den Stadtteil. Verlust durch Wegzug oder Heirat mit Personen ohne Bürgerrecht. Siehe auch Handlungsfreiheit. Abgeschaft 1920
Bürgerschaft 1. Bürgerrecht; 2. Volksvertretung (seit 1849)
Bürgerschein (Zedel) nach Zahlung des Bürgergeldes vom Kämmerer formularmäßig erteilte Bescheinigung über die Gewährung eines Bürgerrechts (1730)
Bürgerschule Mittelschule für Knaben von über 12 Jahren, bestand von Juli 1799 bis Juni 1803
Bürgerschützenhaus siehe Schützenhaus
Bürgersohn siehe Civisfilius
Burgerspur Gesamtheit der Bürger
Bürgerstieg vom Kaufmannsmühlenkamp zur Kleinen Helle
Bürgertambour in der Bürgerwacht
Bürgertrommelschläger in der Bürgerwacht (1761)
Bürgerwacht Gesamtheit aller Bürgercompaqnien, eingeteilt in 6, später in 7 Wachtquartieren annähernd entsprechend den Kirchspielegrenzen, unter Oberleitung der Wachtherren, zur Nachtwache auf den Stadtwällen abschnittweise nach Compaqnien wechselnd, abgeschafft 1850
Bürgerwachtmeister (1810)
Bürgerwald früherer Name für den Stadtwald hinter dem Bürgerpark
Bürgerwehr siehe Bürgergarde
Bürgerweide (Bürgerviehweide, Allmande) am mittleren Nordrande der Vorstadt zum Auftrieb des Viehes der Altstadtbürger, unter Oberleitung der Weideherren
Bürgerwerk Verpflichtung der Bürger zur unentgeldlichen Mitarbeit bei Erd und Bauarbeiten an den Wällen und Stadtgräben (15. Jahrhdt.)
Bürgerworthalter Syndicus der Älterleute, er formuliert das Votum des Bürgerconventes und trägt es dem Rat der Stadt vor
Burgstrasse siehe Borgstrasse
Burhoffs-Gang (-Hof) beim Schwarzpott (1850)
Burmester 1. Bürgermeister; 2. Bauermeister, Vorsitzer der Bauerstädte, leitet gemeinsamen Arbeitsdienst an Deichen, Fleeten und Wegen, regelt Einquartierung von Soldaten sowie Kriegsfuhren
Bursarius Amt eines Domherren
Burscap Bürgerrecht (13. Jahrhdt.)
Burscuppe (Burschup) Bauerschaft
Burse Geldbeutel
Burst (Borst) 1. Brust; 2. Bürste; 3. Gebrechen, Bruch; 4. Mangel
Bürste Bust, Burst
Bürstenbinder (Borstenbinner, Bustenmaker) fertigt Bürsten und Pinsel
Burwinkel bei den Rosenstrassen und der Timmerstrasse im Wachtquartier Stephani 2, siehe Rosendahl Baurwinkel
Busch 1. Buchenholz; 2. Eisenzinken (1617)
Buschbarde Hack und Schneidewerkzeug
Buscheruntje Arbeitskleidung des Zimmermanns
Buschmannspforte zweite Schlachtpforte
Buscruyt (Bussenkrut) Schiesspulver
Büsgänger (Buys) Matrose auf einem Heringsschiff (1817)
Busse 1. Büsse; 2. Schiessbüchse
Busse 1. Handfeuerwaffe; 2. Artilleriegeschütz; 3. Erweiterung des Schornsteins nach unten zum Auffangen des Herd- oder Ofenrauches
Bussengeter Rot- oder Gelgeter, der Kanonenrohre giesst, vom Rat angestellt und vereidigt ist. Erhält vertraglich Sold, freie Wohnung und Steuerfreiheit, ist daneben selbständiger Handwerker
Bussenhof altes Zeughaus am Markt
Bussenhus (-hof, Schottkamer) 1. städtische Waffenkammer am Domshof (1531); 2. alte Bezeichnung für das Zeughaus in der Katharinenstrasse
Bussenmester städtischer Bussengeter, zugleich Bussenschutt (17. Jahrhdt.)
Bussenschefter Büchsenschäfter, Rohrschäfter
Bussenschutt Schmied oder Schlosser, repariert Kanonen, bedient sie als Richtkanonier und bewacht sie (14. Jahrhdt.)
Büssensten Geschützkugel aus Stein
Bust Bürste
Bustemaker (Berstemaker) Bürstenbinder
Butendiek Höfestelle bei Warf links der Wörpe, 1827 zum Teil an Hannover abgetreten
Butfanger (Buthfenger) Buttfänger
Butjenter Kese Käse aus Butjadingen
Butterhove Landgut zwischen der alten und neuen Ochtum, zu Stromerdeich
Buttken kleine Fässer
Butze Alkoven
buwen bauen
Buwete Gebäude
Buwher Bauherr
Buwhoffe ländliche Hofstelle
Buwmester 1. Baumeister; 2. Bauherr einer Kirchengemeinde
Büxestrate Buchtstrasse
Buyse Boot für Heringsfang (Buyschiff)
byhupen massenhaft
Bykramere Beikramer
Bysprake siehe Beisprache