A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | (% für mehrere Zeichen, _ für ein Zeichen) |
Begriff
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Erklärung
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S. P. Q. B. | Abkürzung Senatus populusque Bremensis = Rat und Bürgerschaft Bremens |
s. V. | salva venia, vorbehaltlich einer Erlaubnis |
S.Loyen | Sankt Eligius, Schutzheiliger der Metallgewerke |
Sabbati | am Sonnabend |
Sabotage | Küstenschiffahrt |
Sachführer | Rechtsanwalt (1820) |
sachte | leise |
Sacker | (Säcker, Insieger) Sackfüller im Tagelohn |
Sackträger | siehe Mascopdreger |
Sackzehnt | neuere Bezeichnung für den Kornzehnt der Pagentorner an die Domstruktur (18. Jahrhdt.) |
Sadel | 1. Sattel; 2. grosse Holzbank |
Sadeler | (Sadelmaker, Sodeler) Sattler |
Sadesman | siehe Satesman |
Sadt | Saatgut, Samenkorn |
Saegemaker | Sayenmacher |
Saffianmaker | Gerber |
Safflor | Safran (1617), gelber Farbstoff, aus der Färberdistel gewonnen |
Sägemühlenberg | alter Name der Teerhof-Halbinsel (17. Jahthdt.) |
sagen | sägen |
Sager | siehe Segher |
Saggeriasz | Zacharias |
Saghornsgang | an der Grossen Johannisstrasse, 2 Häuser (1812) |
sählig | (sälig, säl., sei.) verstorben (zelig, zeig) |
Sähmer | (Sämischbereder) siehe Semer |
Saie | (Saje) siehe Saye |
Saige | Seide |
Saize Luft | Nebel |
salariren | besolden |
Salarium | Amtsgehalt, Dienstlohn |
Säligmacher | Jesus Christus |
Sallune | siehe Schallune |
Salpeterkreuz | grosses Kreuz an starken Planken, mit Lampen an den 4 Enden, am Schiffsmast aufgehängt als Zeichen für bevorstehende Ausreise aus dem Hafen |
Salsaparille | (Sarsa-, Sassa-) schweisstreibendes Mittel aus Baumrinde |
Salspek | Seehundspeck |
Salutatio | Grussformel |
Salvage | Bergeiohn |
Salveguarde | Sauvegarde |
Salvus conductus | freies Geleit |
Salzburger | 1. als Evangelischer aus dem Gebiet des Erzbistums Salzburg Geflüchteter (18. Jahrhdt.); 2. Goldmünze; 1 dubbeider S.= 3 Thaler 18 Grote (1580) |
Salzerken | kleines Salzfass für den Tischgebrauch |
Salzführung | (Soltföhrung) Recht des Schiffers und seiner Mannschaft, von einer Salzladung eine kleine Menge für sich oder dafür einen Geldanspruch zu erlangen |
Salzhändler | (Solthandeler) |
Salzmesser | Soltmeter (1638) |
Salzsieder | Soltseder (1631) |
Sanckmester | Cantor |
Sanct Jürgen Gasthaus | (Sunte Juryen) in der Hutfilterstrasse, Ecke Ansgari-Kirchhof |
Sandberg | Gang bei der Müggenburg, 15 Häuser (1812) |
Sanddüne | Bastion zwischen Doven- und Stephanitor |
Sandelholz | Mittel zum Braunfärben von Tuchen |
Sander | alte Form für Alexander |
Sandersdeich | 1. Strasse an der Müggenburg; 2. Strasse an der Reeperbahn ausserm Stephanitor (1812) |
Sandersdeich | bei der Reeperbahn (1812) |
Sandersweg | von der Horner Chaussee zu Alten Eichen |
Sandkähmen | Geldstrafe für Verstösse bei Gelagen |
Sandkrug | vorm Steinturm (1668) |
Sandschuer | schiebt Sandkarren |
Sandstrasse | 1. von der Schlachte bei Ulenstein und Martinitränke zur Martinistrasse, 20 Häuser (1761), später "bei St. Martini" genannt (1794); 2. vom Domshof zur Buchtstrasse; 3. alter Name der Bleicherstr. |
Sandstrasse | 1. bei St.Martini 1761; 2. beim Dom zur Buchtstrasse |
Sandweg | 1. vom Westerdeich zur Grünenstrasse (1650), später Westerstr. (1757) 2. im Pagentorner Feld, später Friesenstrasse; 3. in Walle von der Reuter zur Grenzstrasse, jetzt Grohner Str. |
Sandwerder | Ostteil von Seehausen, an der Weser |
Sandzucker | gemahlener raffinierter Hutzucker |
Sangmeister | Cantor eines Chorherrncapitels, vgL Lautmeister |
Sapp | schmutzige Feuchtigkeit |
Sarck | Sarg |
Sardok | grobes Tuch, halb Wolle, halb Leinen, als Futterstoff |
Sarsche | Sorte deutscher wollener Webwaren, teils mit Leinen- oder Seidenfäden (17. Jahrhdt.) |
Sartor | Schneider |
Sassafras | (Fenchelholz) schweisstreibendes Heilmittel |
Sassaparille | siehe Salsaparille |
Säte | siehe Zate |
Satesman | (Sades-) 1. Vorsteher; 2. Schiedsmann (14.Jahrhundert); 3. Aufseher; 4. Kassierer von Abgaben |
Sathum | Wassergraben |
Satin | (Satyn) Gewichtseinheit; 1 S = 1/2 Lot (1339) = 1 Groten schwer |
Satinbaumseide | Gewebe aus Baumwolle und Schafwolle auf leinener Kette |
Satrap | Statthalter |
Satrapia | Herrschaft (über ein örtliches Gebiet) |
Sattelhof | Gutshof eines Ministerialen des Erzstiftes |
Sattler | (Sadelmaker, Sodeler) fertigt auch Sattelzeug und Zugpferdegeschirr |
Sattleramt | abgespalten vom Riemenschneideramt 1670, mit diesem wieder vereinigt 1807 |
Satzzeichen | in Schriften: siehe Tafel XI hinter Z |
Sauvegarde | Feld- und Waldhüter, Jäger und Grenzwächter, Aufwärter und Bote eines Gohgräfen, sammelt im Goh Abgaben der Bauern ein, zählt zum Stadtmilitär |
Sauvegardebrev | Geleitbrief eines Reisenden für Grenzkontrollen |
Saye | (Saje) 1. leichtes Gewebe aus feiner Schafwolle, zum Unterfüttern von Kleidung; 2. kurzer Mantel aus Wolle |
Sayer | (Sayenmaker) |
scaliren | spotten, schimpfen |
Scepell | (abgekürzt Sc.) Scheffel |
Sch ufer | siehe Schuwer |
Sch ufroer | Bootsstaken, langes Schubruder für Torschiffe |
Schaafkoben | Gang zwischen Rövekamp und Philosophenweg, 4 Häuser (1812) |
Schaap | ostfriesische Münze; 1 Schaap = 2 1/2 Grote |
Schabberaque | verzierte Tuchdecke auf oder unter dem Pferdesattel |
Schachhusen | Schwachhausen (Schwechusen) |
Schachtelmacher | fertigt Uhrgehäuse |
Schadengeld | Entgelt für den Hufschmied |
Schafferstab | (Regimentsholz, Rumorstock) bei einem Gelage wird mit durch lautem Schlag auf den Tisch Ruhe geboten |
Schaffter | (Scheffer) siehe Rohrschäfter |
Schafwerder | am Nordende der Stephani- Kirchenweide |
schalk | böse |
Schallune | Wolldecke, Schultertuch |
Schalt | Gefecht |
Schandarf | Gendarm |
Schandesel | Prangersitz eines bestraften Soldaten, auf ein Geschütz montierteslanges Holzgerüst mit aufgemaltem Esel |
Schandknecht | Gehilfe des Scharfrichters |
Schandmütze | für lockere Mädchen zur Trauung vorgeschriebene Kopfbedeckung |
Schanne | auf beiden Schultern lastendes, breit ausladendes Traggestell, um 2 volle Eimer zu Fuss zu tragen |
Schanzläufer | Regentuch aus grober Wolle |
Schapen | eiserne Pfannen (1617) |
Schapp | 1. Schrank, Truhe, Schapf; 2. Schaf |
Schapptüg | im Schrank verwahrtes Tafelgeschirr und anderes Hausgerät |
Schapstall | Spottname für Buntentor |
Scharbock | Scorbut |
Scharffencamp | im Pagentorner Feld nahe dem Steintor (1757) |
Scharfrennen | Rittertournier, bei dem der Reiter ohne Arm- und Beinzeug kämpft |
Scharfrichter | (Scherpenrichter) gewerblicher Nachrichter, vollzieht gerichtliche Todesstrafen mit dem Richtschwert, beaufsichtigt die Vollziehung von Todesstrafen anderer Art, sowie Folterungen und Körperstrafen durch seine Gehilfen; treibt Ausgewiesene über die Landesgrenze. Betreibt oft daneben Abdeckerei und Kloakenreinigung |
Scharfrichterhäuser | hinter dem Herdentorswall (1736) |
Scharfrichteruntermagister | (1731) |
Schariant | Sergeant |
Schariesmole | siehe Kaufmannsmühle 3 |
Scharis | St. Ansgarii |
Scharlaken | auf Wandrahmen zum Scheren gespannte Tuche |
Scharlakenstrate | jetzt Bürenstrasse oder am Wandrahm |
Scharmcke | Scharmbeck |
Schart | abgebrochenes Stück, Glasscherbe |
Schartgeter | Zinngiesser |
Scharwulle | beim Tuchscheren abfallende Wollreste (Flocken) |
Scharyesdohr | Ansgariitor (1668) |
Schatschnider | schnitzt aus der Hand hölzerne Gebrauchsgegenstände |
schatten | schossen, Schossabgabe leisten |
Schattillienstrate | siehe Chattillienstrasse |
Schatzregister | Steuerliste |
Schau | (Schowe) 1. Qualitätsprüfung von Laken durch Besichtigen und Anbringen von Siegeln; 2. Prüfen des Zustandes von Deichen, Gräben und Wegen |
Schaube | siehe Sube |
Schauengang | bei der Kleinen Krummenstrasse zur Grossenstrasse (1812) |
Schauer | 1. gedrechselte Holzbecher, für Gewürzwein; 2. Scheune |
Schauhaus | (domus theatralis) Obernstrasse/ Ecke U. L. F.-Kirchhof, ältester Sitzungsraum der Ratsmänner, unten Verkaufsbuden der Wandschneider (1229) |
Schaumeister | (Schovemester) 1. siehe Köhrmeister; 2. Handwerksmeister, der wandernden Gesellen hilft Anstellung zu finden |
Schebel | siehe Schevel |
Schechte | hölzerne Pflöcke |
Schede | 1. Scheide, 2. Grenze |
Schedebok | Sammlung von Gerichtsurteilen (Schedinge, Schedunge) (1435-1603) |
Schedemaker | leer |
scheden | trennen |
Schedeslude | (Sates-) Schiedsrichter |
scheeffig | unergiebig, von geringem Ertrag |
Scheenbrod un Darbrod | Bezeichnung für zwei Arbeitsleute, die beauftragt sind, den Festzug zur Vereidigung eines neugewählten Senators abzuschliessen (1830) |
Scheepskinder | Schiffmannschaft |
Scheernslieper | schärft Klingen |
Scheffel | (Schepel, Scepell) Raummass; siehe Strischepel, Wischepel, (Scheffelsaat) |
Scheffelsaat | Flächenmass für Ackerland; 1 Sch = 32,15 qm |
Scheffemaker | Möbelschreiner (Lademacher) |
Scheibenstand | auf dem Schützenwall; siehe auch Papagoienbaum |
Scheiding | Monat September |
Scheie | Streitigkeiten |
Scheldegärstenmaker | (1723) |
Scheldegerste | (schellate Gärste) geschälte Gerste |
Schelf | im Moorsumpf künstlich erhöhter Boden |
Schelgarsten Miehle | Mühle für Scheldegerste |
Schenker | schenkt ein Getränk aus (Zapfer) |
Schenkscheibe | aus einem Prunkschrank herausklappbares Brett zum Aufsetzen von Trinkgefässen |
Schep | (Schip) 1. Schiff; 2. Schafe |
Schepardt | Seefahrt |
Schepche | kleines Seeschiff |
Schepe | Schöffe |
Schepel | Scheffel |
schepen | ein Schiff befrachten |
Schepestimerman | leer |
Schepper | (Schipper, Scheper, Schifer, Schipfer) Schiffer |
Schereflicker | bessert Kleidung und Wäsche mit Stofflicken aus |
Schereloen | Kleidergeld im öffentlichen Dienst |
Scherenmaker | schmiedet Scheren |
Scherenschliffer | (-schliper) schleift Messer- und Scheren |
Scherf | bremische Geldrechnungseinheit; 5 Scherf = 1 Schwären, 25 Scherf = 1 Groten |
Scherfnägel | eine Nagelsorte, von der 25 Stück 1 Groten kosten |
Schermecke | Scharmbeck |
Schermer | wandernder Fechtmeister |
Scherpenrichter | Scharfrichter (15. Jahrhdt.) |
scheten | schiessen |
Scheuerman | (Schur-, Schuur-) Transportarbeiter (Schröter) |
Schevel | (Schebel) Schieferplatten aus dem Solling zum Dachdecken |
Scheverdack | Schieferdach |
Scheverlin | Schieferdachstein |
Schewer | Scheune |
Schiebe | Schiesscheibe |
Schiedelboot | kleines Ruderboot, Jagdkahn |
Schieden | Schlitten |
Schiessgeld | Entgelt des Gohgräfen an seinen Sauvegarden bei Ablieferung des von diesem erlegten Wildprets |
Schiesspulver | leer |
Schietstrate | vom Ansgaritor zur Obernstrasse, Michaelis Vorstadt (1757), jetzt Bornstrasse |
Schiff | siehe Fleute, Flottmutte, Muttschiff, Schüttschiff, Tjalk, Ewer, Schiedelboot, Rahsegel, Kage, Kahn, Convoyschiff, Herrenschiff |
Schiff | unter einem Frachtfuhrwerk aufgehängtes Behältnis |
Schiffahrtsabgaben | siehe Kaufmanns-Accise, Convoygeid, Tonnen- und Bakengeld, Wupp- und Krangeld, Schlachtgeld, Sleischatt |
Schiffer | (Schepper, Schipper, Schüffer, Schüver) Scheper, Schifer, Schipfer, Führer eines Schiffes |
Schifferknecht | Schiffsmann, Bootsmann |
Schiffhaus | an der Piepe beim Holzhof |
Schiffmüller | betreibt eine Schiffsmühle |
Schiffpfund | (Schippunt, Pfand, -schwer) Gewichtseinheit für Schiffsladungen: 1 Sch. = etwa 300 Bremer Pfund |
Schiffsfreund | Miteigentümer eines Seeschiffes |
Schiffskoch | (Schmudde-, Smutje) |
Schiffskoch | leer |
Schiffslieutenant | leer |
Schiffsmäckler | (-makeler) |
Schiffsman | Bootsmann |
Schiffssegel | werden nahe von Schadensfeuer als Feuerschutz auf den Dächern benachbarter Häuser genässt ausgebreitet |
Schiffssoldat | dient auf einem städtischen Wachtschiff |
Schiffsvolk | Besatzung eines Seeschiffes |
Schiffszimmermann | baut Schiffe auf Bestellung oder auf eigene Rechnung |
Schiffszimmerplatz | auf dem Teerhof gegenüber der Altstadt, unterhalb des Seetonnenhofes |
Schiirrhose | (Schweizerhose) die Hosenbeine reichen bis zum Fuss und sind von unterschiedlicher Farbe (1650) |
Schilder(er) | Maler |
Schildergast | (Schiller-, -man) gemeiner Stadtsoldat auf Schildwache |
Schildmaker | fertigt und bemalt hözerne Schutzschilde (14. Jahrhdt.) |
Schill | Seemuscheln vom Watt der Aussenweser zur Herstellung von Kalk |
Schilling | Geldrechnungseinheiten verschiedenen Wertes nach dem Münzvertrag vom 14.03.1622 1 Schilling = 1/48 Reichsthaler |
Schilling Grote | Bremer Geldeinheit; 1 Sch = 12 Grote (15. Jahrhdt.) |
Schiltwachter | (Sciltwahtere) Wächter in voller Rüstung |
Schinder | Abdecker |
Schinderberg | am Ende des Dreckortes in der Wisch |
Schinderosskämmer | handelt mit Tierfellen, Abdecker (1642) |
Schindort | abgelegener Platz zum Vergraben abgedeckter Tierkadaver |
Schinkel | Schenkel |
Schipfer | Schiffer |
Schiplaken | feingeschorenes Tuch (1597) |
Schippunt | siehe Schiffpfund |
schipscheren | das dritte und letzte Scheren von Tuchlaken |
Schirm | Kampfschild |
Schirrmeister | Postfuhrmann |
Schiuer | (Schiver) Schiffer |
Schive | Drehscheibe einer Winde |
Schlachtdöcker | Schlagtücher (1617) |
Schlachte | 1. Schlenge des Wasserbaues am Flussufer; 2. Umschlagsplatz für Schiffsladungen, mit hoher Uferbefestigung auf der Altstadtseite der Weser |
Schlachter | (Carnifex, Schlechter, Slachter, Knakenhouer, Vleschowere, Beinhauer) |
Schlachtevoged | regelt die Reihenfolge des Anlegens von Schiffen an der Schlachte, überwacht die Einhaltung der Krahn- und Wuppenordnung (Weddaordnung) |
Schlachtfuhrmann | leer |
Schlachtgelt | Gebühr für die Benutzung der Schlachte |
Schlachtherr | führt die Oberaufsicht über die Schlachte |
Schlachtordnung | (-rolle) des Rates vom 5.8.1675 enthält die Gebühren (Schlachtgeld) für den Umschlag einkommender Seefrachter |
Schlachtpal | in den Untergrund eingeschlagener Sperrpfahl |
Schlachtpost | Pfortenschliesseer vor der Schlachte |
Schlachtruffer | siehe Ausrufer |
Schlachtruster | (1762) |
Schlachtschreiber | beaufsichtigt und verzeichnet Zu- und Abgang von Waren auf der Schlachte und die ihrer Ablagerung dort |
Schlag | siehe Pfand |
Schlagemüller | Ölmüller |
schlagen | 1. Pfähle für eine Schlachte einrammen; 2. einer Person Hiebe erteilen; 3. eine Materie mit einem Schlagwerkzeug bearbeiten |
Schlagschatz | Unterschied zwischen dem Nennwert und dem Metallwert einer Münze |
Schlange | 1. Artilleriegeschütz; 2. lederner Schlauch zur Wasserversorgung einer Feuerspritze |
Schlangenkruud | Schiesspulver |
Schlangensprütze | Feuerwehrgerät der Bürgerwacht |
Schlangenwärter | versorgt dieselben |
Schlangenwurzel | Heilmittel bei Typhus |
Schlate | Schloss (Slate) |
schlecht | schlicht |
Schlechter | Schlachter |
Schledendreiber | Schlittenführer |
Schleif | grosser Holzlöffel |
Schleifenthor | am Dobbengraben bei der Pagentornschanze |
Schleifer | (Schliffer, Schiiper, Slyper) schärft Metallwerkzeug am rotierenden Schleifstein aus Sandstein |
Schleifmühle | (Sliepmole) städtische Wassermühle am Dobbengraben neben der Pagentornschanze als Antrieb von Schleifsteinen zum Schärfen von Handwaffen und Werkzeug, später private Walkmühle |
Schleifte | hölzernes Transportgerät in Form eines flachen Schlittens |
Schlenge | (Buhne) siehe Stackwerk |
Schlengemannsgang | bei der letzten Schlachtpforte (1812) |
Schlengerwerk | mit Gold- und Silberfäden durchwirkte Borden |
Schlichtings-Witwenhaus | (Sligtings) für fünf Witwen, hinterm Ostertorswall (1761) |
Schlickhahn | Schiffsanker |
Schlip | Eisenschlacke (1617) |
Schlöpe | siehe Schleifte |
Schloser | (Schlosser, Kleensmid) fertigt Schlösser, Schlüssel, Eisenkästen, Beschläge und Stubengerät aus Metall (Slotenmaker) |
Schlosserhaus | (-herberge) an den Langenwieren (1750) |
Schlotel | Schlüssel |
Schlotman | (Slot-) Schornsteinfeger (1453) |
schlott Tonne | verschlossene Tonne |
Schlupfwächter | Gerichtsdiener |
Schlüsseldeputierte | der Konsumtionskammer |
Schlüter | Schliesser |
Schmack | 1. mit Schmacksegel ausgerüstetes einmastiges Seeschiff; 2. Farbstoff, derWollaken schädigt (Sumach) |
Schmacksegel | rechteckig, seitlich oben am Mast angebracht, in der Diagonale von einem Spriet gehalten, der tief am Mast beweglich ist |
Schmadding | Bootsmann |
Schmalledergerber | gerbt Handschuhleder (1689) |
Schmalschep | (Smalschip) für Durchfahren schmaler Schleusen gebaut |
Schmaltonne | Gewichtseinheit für Butter; 1 Sch = 224 Pfund |
Schmalweber | webt Tuche auf schmalem Webstuhl, nur auf solchem dürfen auch Frauen weben (17.Jahrhdt.) |
Schmalzehend | Grundzins in der geringen Form eines Anteils vom Ertrag an Gemüse und Baumfrüchten |
Schmeckemahl | Festessen zum Vorkosten der Schaffermahlzeit am Montag vor deren Termin |
Schmer | (Smeer) Speck, Fett |
Schmerling | eine Fischsorte |
Schmidingsgang | an der Grossen Hundestrasse, 2 Häuser (1812) |
Schmidtsgang | an der Grossenstrasse (1812) |
Schmidtstrasse | ausserm Steintor (1812) |
Schmied | (Schmede, Schmid, Smidt) verarbeitet mit Hammerschlägen glühendes Metall auf dem Amboss |
Schmiede-Steinkohlenhof | am Nordwestende des Neustadtsdeiches (1796) |
Schmiedeamtshaus | (Smedeammetshus) in der ehemaligen Jacobikirche (1524), später Langenstrasse (1738), danach in der Neustadt (1770) |
Schmiedegesellen-Herberge | in der Knochenhauerstrasse (1766) |
Schmiedesaal | am Jacobikirchhof |
Schmiedestrasse | von der Obern- zur Langenstrasse zwischen Kahlen- und Pieperstrasse (1730), dann Schmeedestr. (1737) |
Schmiedestrasse | von der Obern- zur Langenstrasse, 9 Häuser (1760) |
Schmirn | Smyrna |
Schmitmester | Schmiedemeister |
Schmitsgang | an der Pelzerstrasse (1737) |
Schmittsgang | an der Abbentorswallstrasse (1812) |
Schmitvormacher | |
Schmuddelkoch | (Smutje) Schiffskoch |
Schnapphahn | rheinischer Schilling |
Schnapphöker | kauft beim Kohlhöker Gemüse zum Kleinvertrieb ein |
Schnathorstgang | bei der Faulenstrasse (1761) |
Schnede | (Schnaede) 1. Grenze eines Gebietes; 2. Grenzbeschreibung |
Schnedermans Witwenhaus | in der Ostertorswallstrasse, gestiftet 1587 vom Ratsherrn Gerd Schnederman jr. |
Schneeberger | Silbermünze; 1 Sch = 1 Goldgulden (1532) |
Schneider | (Sartor, Snier, Snyder, Schröter, Cleermaker) |
Schneideramtshaus | in der Schwanenstrasse, später hinterm Abbentorswall (1761) |
Schneideramtsherberge | in der Knochenhauerstrasse (1761) |
Schneiderbote | jüngstes Mitglied des Schneideramtes |
Schnidelade | Schneiderlade |
Schnitker | fertigt Kisten, Särge, Treppen; gehört zur Tischlerzunft (Schreineramt) |
Schnitker | (Schnideger, Schniteyer, Snettger, Snytker) 1. Schreiner, Tischler; 2. Holzschnitzer; 3. Steinbildhauer |
Schnucke | siehe Heidschnucke, Moorschnucke |
Schnupftabakmacher | (Snüfgenmaker) |
Schnur, der | Schnoor, (im) Schnuhr |
Schnurfeuer | durch Zündschnur entzündetes Feuerwerk |
Schnürmaker | (Schnur-, Bendelmaker, Bendeler, Bortenwirker, Bordierer, Posamentirer, Schnor-, Snoer-, Snöremaker) fertigen Schnüre aus Fäden auf Schnurquernen, Bänder auf kleinen Webstühlen oder durch Klöppeln, ferner Fransen, Quasten, Tressen, Gürtel, Hosenträger |
Schnurrding | Klappgerät der Rätelwacht |
Scho | (Schu) siehe Schuh |
Schock | (Timmer) Mengeneinheit, 60 Stück |
Schoddel | (Schottel) Schüssel |
Schoef | (Schoof) Bund, Bündel, Korngarbe, gebündeltes Holz (Schoefholt) |
Schoefholt | (Schoffholt) Bündelholz |
Schöer | Scherbe |
Schoff | 1. Garbe von Getreide; 2. Bündel, Gebinde, Bund (bei Glas, 1617) |
Schofsten | kleiner Hohlziegel zum Dachdecken, halbrunde Dachziegel |
Schola illustris | (Scholapublica) Gymnasium illustre |
Scholapper | Flickschuster |
Scholarch | Ratsherr, der das Gymnasium illustre beaufsichtigt |
Scholaster | (-sticus) Chorherr als Schulaufseher |
Scholasticadach | 10. Februar |
schölen | (schallen) sollen |
Schölken | Untertasse |
Schollmastre | (-mester) Schulmeister |
Schonbeke | Schönebeck |
Schönbrot | (Scheenbrod) aus Roggen- und Weizenmehl gebacken (17. Jahrhdt.) |
Schönfärber | verwendet als Farbstoff Indigo und Krapp |
Schoolreem | schmaler Gang von der Katharinenstrasse zum Gymnasium |
Schope | 1. Schöpfkelle; 2. Schaufel, Schippe |
Schopher | Schiffer |
Schoppensteel | (Schuppen-) Schandblock für Prügelstrafen durch Staupen |
Schorfe | gelbes Färbemittel für Tuch |
Schorfe | Schürze |
Schorist | älterer Student (Bursch), 17. Jahrhdt.. |
Schornsteinfeger | (-veger, Slotman) |
Schornsteinfeger-Herberge | Klosterort bei der Tiefer (1801) |
Schorsten | (Schlot, Schosten, Stackwerk, Rauchpfeife) Schornstein |
Schoss | Vermögensertragsteuer (1365-1876) |
Schosscollecte | siehe Collecte, Collectant |
Schosser | Schosszahler mit einem Vermögen von mindestens 500 Rtl (bis 1687, 1666; 1238 Schosser), danach 3000 Rtl (1707: 523 Schosser) |
Schossordnung | von 1765 |
Schoster | (Schoester) Schuster |
Schöster | Schuster |
Schot | Verschluss, Riegel |
Schötelwaschup | Aufwaschfrau |
Schothorn | hintere untere Ecke eines Rahsegels |
Schotteier | (Schöttilier, Schottilger) Drechsler, Schnitzer |
Schottel | (Schoddel) Schüssel |
Schottel pott | Schloss des Erzstiftes in Bremervörde |
Schottelbrot | Brotscheibe, die als Ersatz für einen Teller oder eine Schüssel dient |
Schottelkorb | Schlüsselkorb (1730), Schöttelkorb (1734 |
Schottherr | (Schotherr, Schuther), Verwalter des Artilleriecorps, Zeughauses, Giesshauses und der Pulvermühle; 2 Ratsherren und 2 vom Rat ernannte Bürger |
Schottilenwerk | Bildschnitzen |
Schöttilier | siehe Schotteier (Schottilger) |
Schottkamer | 1. siehe Bussenhus; 2. Büro und Kasse der Schottherren im Kreuzgange des Catharinenklosters, später im Rathaus als Kriegskammer |
Schottmeister | |
Schove | Glasscheibe |
Schowe | siehe Schau |
Schrader | (Schröder) Schneider |
Schradt | 1. ein Stück vom Ganzen; 2. Schrot; 3. Bettlaken |
Schrage | 1. Verkaufsbude; 2. Verkaufstisch |
Schrape | Hobel (Hobel, Hoevel) |
Schratei | abgeschnittenes Stück; Flicken, Stoffabfall |
Schreckenberger | Silbermünze; 7 Sch = 1 rheinischer Gold-Gulden |
Schreewbaas | (Scribent) verfasst für andere Schriftstücke |
Schreiber | (Scriba, Schriwer, Scriuer) |
Schreibmeister | Schreiblehrer |
Schreiner | Tischler (Ladenmaker, Schriner) |
Schreineramtsherberge | in der Knochenhauerstrasse (1761) |
Schreinpand | siehe Kistenpfand |
Schriflon | Schreibgebühr |
Schroder | (Schröder) Schneider |
Schrot | Rohgewicht einer Münze |
Schröter | 1. Schneider; 2. Warenverlader (Schurman) |
Schruuen | Schrauben |
Schubkarrenmacher | |
Schuch | Schuh |
Schude | Schürze |
Schuer | Scheune |
Schuffel | Schaufel |
Schüffer | (Schüver) Schiffer |
Schufkarmaker | baut Schubkarren |
Schugeldt | Pachtzins für Schuhbuden |
Schuhbuden | (Schoboden) städtische Buden für Schuhhandel (etwa 30) |
Schuhhof | Standplatz der Schuhbuden, zwischen Palatium und Schauhaus |
Schuhkamp | (Schuvecamp) alter Name der Pelzerstrasse (1295) |
Schuhmacher | (Schomaker, Schuster) fertigt auf hölzernen Leisten Schuhe und Stiefel, befestigt die Sohlen mit Holzstiften und starkem Garn |
Schuhmacher-Witwenhaus | hinterm Wall zwischen Bischofsnadel und Herdentor (1743) |
Schuhmacheramt | vereinigt schwarze Schomaker und Weissgerber (1300), später auch Tüffelmaker (1635) |
Schuhmackeramtshaus | in der Pelzeerstrasse (1747) |
Schuhpinnen | hölzerne Nägel zum Befestigen der Sohle am Schuh |
Schulapper | (Scho-, Schoe-) Flickschuster |
Schulbedienter | Schullehrer |
Schulderketel | Kochkessel für Schulterstücke vom Rind |
Schuldleide | holzgerahmte Schiefertafeln, mit Scharnieren verbunden, zum Anschreiben von Schulden der Gäste beim Wirt |
Schuldturm | auf dem Ansgaritor als Haftraum für säumige Schuldner |
schulen | sich verbergen |
Schulhalter | betreibt eine Privatschule oder eine Kirchspielschule |
Schulherren | Ratsherren, welche das Schulwesen beaufsichtigen |
Schullenkoper | Fischhändler |
Schullenmoor | Moor zum Sodenstich |
Schulmeister | (Schollmester) |
Schuloord | Schlupfwinkel |
Schulortbastion | am Neustadtwall bei der Kleinen Weser, mit Windmühle |
Schulortmühle | Walk-Windmühle auf der Schulortbastion, seit 1691 Kornmühle einer Gemeinschaft einiger Bäcker, beseitigt 1870 |
Schülp | Schilf |
schulpen | Überlaufen einer Flüssigkeit über den Rand ihres Behältnisses |
Schulpflicht | allgemein auch für Mädchen, seit 1844 |
Schumachersgang | an der Grützmacherstrasse (1737) |
Schumansgang | an der Grützmacherstrasse (1737) |
Schündeel | Diele einer Scheune |
Schuor | (Schur) Schutzdach für lagernde Materialien, Unterstand, Schauer |
Schuppe | Schaufel |
Schuppensteel | siehe Schoppensteel |
schüren | reiben, scheuern |
Schurknecht | Tuchscherergeselle |
Schurman | Verladearbeiter |
Schüsselhus | abgeteilter Raum einer Wohnung als Spülküche mit steinerner Wanne |
Schüster | (Schoster) Schuster |
Schustergesellenherberge | in der Buchtstrtasse (1750), später Sägestrasse (1761) |
Schusterpohl | Sumpf am Neustadtsgraben bei der Weissgärberstrasse (1796) |
Schusterwitwenhaus | hinterm Herdentorswall (1736) |
Schute | kleines Seeschiff in Klinkerbau für Küsten- und Ostseefahrt |
Schuther | (Schutzherr) siehe Schottherr |
Schutte | Schütze |
Schütte | (Rüther, Wapener) von einer Handwerkszunft zum Waffendienst bestellter Schütze |
Schüttekoven | siehe Schuttkaven |
schütten | (schütten) Vieh pfänden |
Schüttenlok | Heckentor |
Schuttenwall | Schützenwall |
Schütter | Weideaufseher |
Schüttingdener | |
Schüttingschreiber | |
Schuttkaven | (Schüttekoven) Pferch für auf einer Gemeindeweide widerrechtlich grasendes Vieh |
Schüttschiff | flachgehendes Segelschiff für Binnen-, und Küstenfahrt mit vorspringendem Vor- und Achtersteven, grossen Seitenschwertern und umlegbarem Mast |
Schutzbrief | (Geleitbrief) Urkunde eines Landesherrn als Ausweis eines Reisenden über die Erlaubnis ungehinderter Durchreise |
Schützencompagnie | gebildet aus den jungen Meistern der Handwerksämter, bestand bis 1664 (Schützengilde) |
Schützenhaus | der Schützengilde auf dem Schützenwall (1650) |
Schützenhut | zugespitzter Hut, weiss oder grau, mit seitlich angebrachtem silbernen Pfeil |
Schützenwall | Abschnitt des Walles für Schiessübungen der Bürger; 1. Alterwall; 2. später das durch Zuschütten des Schwanengattes geschaffene Verbindungsstück zwischen dem Wall westlich vom Ansgaritor und ostwärts vom Doventor (1547) |
Schutzgeld | jährliche Abgabe des Schutzgenossen |
Schutzgenosse | (-verwandter, -bürger) Einwohner, dem der Rat die Erlaubnis erteilt hat, sich in der Stadt beruflich zu betätigen, ohne ein Bürgerrecht zu erwerben (Schutzgerechtigkeit) |
Schutzmann | Polizist |
Schuurman | (Scheuer-) Schiffsladearbeiter |
Schuve | Schmuckstück für die Kleidung |
Schuvekaren | Schiebkarre (1405) |
Schuwe | (Schufer, Schuuer) Schiffer |
Schw. | Abkürzung für Schwären |
Schwachhausen | (Schwechusen) erst seit 1803 unter bremischer Hoheit |
Schwachhauser Fleet | Gete |
Schwadengras | (Swoen-) im Wasser stehende lange Halme, die in Ähren essbare Körner tragen |
Schwan | Name der Gasthöfe Goldener Schwan in der Neustadt und Weisser Schwan in der Obernstrasse (1670) |
Schwanengatt | Wasserlache zwischen Ansgarii- und Abbentor, mit dem Wall durchdeicht (1547, danach ganz zugeworfen |
Schwanenstrasse | beim eingedeichten Schwanengatt (Schwaanstrate) (1720) |
Schwären | 1. Bremer Scheidemünze aus Kupfer; 5 Schwären = 1 Groten 2. Geschworener (Schwarner, Sworen) |
Schwären Behr | Zehrung der Deichgeschworenen |
Schwären brev | von Geschworenen ausgestellte Urkunde |
Schwärte | Gewicht eines Gegenstandes |
Schwarte Schomaker | gerben schwarzes Leder und fertigen daraus gewöhnliches Schuhwerk (1244) |
Schwarter | (Schwärter) siehe Schwarzfärber |
Schwarze Garde | zusammengerottete Landzwinger (Gardenbröder) |
Schwarzer Mönch | Dominikaner des Catharinenklosters (Schwarzes Kloster) |
Schwarzes Buch | siehe Nequamsbuch |
Schwarzes Meer | angeblich benannt nach einem am Wege liegendem Wirtshaus "Tor swarten Märe" |
Schwarzfärber | färbt geringes Wolltuch oder Leinwand in Kesseln zunächst blau mit Blättern von wildwachsendem Waid, danach schwarz mit Galläpfeltinktur |
Schwarzgang | von der Grossen Johannisstrasse zum Neustadtswall (1812), seit 1836 umbenannt in Prallengang, nach 1945 aufgehoben |
Schwarzgiesser | Eisengiesser |
Schwarzpottbastion | am Neustadtwall zwischen Bunten- und Hohentor |
Schwarztorf | siehe Torf |
Schwechusen | siehe Schwachhausen |
Schwedischer Bote | |
Schween | (Swin, Swyn) Schwein |
Schweer | männlicher Vorname, Schweder |
Schweersort | Lehmgelände in der Woltmershauser Feldmark |
Schweinemarkt | 1. Altstadt: vor dem Dom, zum Panzenberg verlegt (1785) 2. Neustadt: am Neuen Markt (1785) |
Schweineschlachter | (Suborgher, Swinslagter, -slagher) |
Schweinestrasse | 1. ausserm Stephanitor (1772), später Baumstrasse (1850) 2. in der Neustadt vom Westerdeich zur Grünenstrasse, auch kortte Strafe genannt |
Schweinetor | Herdentor |
Schweinschneider | (-schnieder, Suboter) kastriert Eber |
Schweinsweide | vorderer Teil der Stephani-Kirchenweide |
Schweizerhose | siehe Schiirrhose |
Schwellmalz | zum Brauen verwendetes Stärkemehl von Gerste |
Schwere Denare | Schwären |
schweren | schwören, beeiden |
Schwertfeger | (Swerttväger) schleift und poliert vom Schmied roh geschmiedete Klingen für Hieb- und Stichwaffen, arbeitet deren Hohlbahn aus und bringt Griff, Ring und Scheide an |
Schweuelsticken | (Zwefel-) Streichhölzer (1617) |
Schwien | 1. Schwein; 2. Scherzbezeichnung für den Angehörigen eines neugewählten Senators, der den Wahlherren dessen Dank auszusprechen und dabei viel Wein zu trinken hat (um 1830) |
Schwineken | Ferkel |
Schwingflut | Springflut |
Schwöfell | Schwefel (Schweuel, Zwefel) |
scolastica virginis | 20. Februar |
Scorve | Krätze (Hautkrankheit) |
Scribent | siehe Schreewbaas |
Scriptorium | Schreibstube |
Scrupel | Längenmass; 1 Scrupel = 1/144 Zoll |
Scrutinium | Abstimmung mit Stimmenzählung |
Scryvertie | Ratskanzlei, am U .L. F.-Kirchhof bei der Sögestrasse (1405) |
Scuvecamp | (Schuhkamp) alter Name für die Pelzerstrasse (1295) |
SDG | Soli Deo Gloria |
Seba | (Segeba, Segebade) Sebald |
Sebaldsbrück | (Seggelsbrugge) Kirchspiel Oberneuland, ab 1835 Kirchspiel Horn |
Sechzehnpfennigschatz | Geldabgabe von 1 Thaler für 16 Thaler Einkommen im Erzstift Bremen (16. Jahrhdt.) |
Seck | (Secq) Süsswein aus getrockneten Trauben (17. Jahthdt.) |
Secret | 1. siehe Privet; 2. siehe Stadsekrett |
Secretarius | |
secular | weltlich (im Gegensatz zu geistlich) |
Sede | Sitte |
Sedel | (Zedel) siehe Zettel |
seden | sieden |
Sedition | Aufruhr |
sedo | secundo, dem Zweiten |
Seefahrender | (Fahrensmann) Seemann, der im Winter als Handwerksgeselle arbeitet |
Seefahrt | (Sehevart) Haus zur Versorgung alter Seeschiffer und Schiffer-Witwen 1545 gegründet, seit 1665 in der Hutfilterstrasse beim Brill, 1874 verlegt in die Lützowstrasse, 1956 neu gebaut in Grohn |
Seefahrtsber | siehe Ammenbier |
Seefahrtshof | verwaltet 12 Wohnungen hinterm Schützenwall für alte Schiffer und deren Witwen (1746) |
Seefemaker | (Seeve-) 1. Seifensieder; 2. Siebmacher |
Seefmaker | Siebmacher, flechtet aus Draht oder Tierhaaren Siebe |
Seehausen | unter dem Kirchenpatronat der Grafen von Hoya, später (bis 1804) der Kurfürst von Hannover, daher lutherisch |
seek | (sek) krank |
Seel | Streitigkeit |
Seelendamm | siehe Sellendam |
Seemer | siehe Semer |
Seepässe | durch Senatsverordnung von 1833 eingeführt; dürfen nur an Bremer Bürger ausgegeben werden |
Seepentröster | (-kocher, Seppen-) Seifensieder |
Seesen | Fischernetze (Seiszen), besonders für Lachsfang |
Seetonnenhof | am Teerhof, Lager und Werkstätte für Fahrwassertonnen |
Seetunnenmaker | (Sehethun-) (1574) |
Seeve | (Seef, Seve, Seue) Sieb |
Seevemaker | Siebmacher (Seefmaker) |
Seewe | (Sefe, Sepe, Seve, Seue, Seppe) Seife |
Sege | (Söge) Säue |
Segebade | (Segeba, Seba, Segel) alte Form für Sebald, Sibold |
Segede | Sichel |
Segedese | Querhacke zum Schneiden von Grassoden |
Segel | 1. Siegel; 2. Schiffssegel; 3. alte Form für Segebade |
Segelatie | Navigation |
Segeldock | Segeltuch |
Segelmaker | |
Segermaker | Uhrmacher |
Segestrate | (Seye-) Sögestrasse (Säge-) |
Seggelsbrugge | siehe Sebaldsbrück |
Seggert | männlicher Vorname |
Segher | (Sager) sägt Bauholz |
Sehe | (se) die See |
Sehestet | Seestädte |
Sehmscherer | (Sem-) siehe Semsgerber |
Sei | (Seig) Malztreber |
Sei | 1. Seil; 2. Fischtran |
sei. | Abkürzung von selig, verstorben |
Seide | (Side, Syde) zarte Leinwand von Flachs und Leinwand |
Seidencamlotte | Gewebe von Wolle, Ziegenhaar und Seide |
Seidensticker | Zydenstikker |
Seidenweber | |
Seife | (Seewe, Sefe, Sepe, Seve, Seue, Seppen) |
Seifensieder | (Sepeseder, Sepenkocher, Seepentröster, Tranbrenner) kocht aus Lauge von Tran oder Knochen grüne oder schwarze Seife |
seihen | frische Milch durch ein Leinwandsieb reinigen |
seilen | verkaufen, kaufen |
Seiler | (Selslager) siehe Reepslegher |
Seimer | Semer |
Seise | (Sese) grosses Schleppnetz für Fischfang (Seyse) |
Seiss | Sense |
Seitgewehr | Degen, Dolch |
sek | (seec) krank, siech (syk) |
selbmütig | auf eigenen Entschluss handelnd |
Sellator | Stuhlmacher (1298) Sellifex |
Selle | (Tzelle, Zell) Celle |
Sellendamm | (Seelen-) 1725 alter Name der Kleinen Allee (Neustadt, bis 1763) später Strasse vom Westerdeich zur Grünenstrasse (1772) |
Selschop | Gesellschaft |
Selslagerestrate | zwischen Paulikloster und Dobben |
Selslagher | (-sleger) Seiler |
Sem | Honig |
Sembsgehrber | Sämischgerber |
Semer | (Sähmer, Seimer) befreit Honig vom Seimsaft (1638) |
Sempfstrate | (Senfstrasse) von der Molken- zur Langenstrasse (1730) |
Semsgerber | (Sämisch-, Sembsgehrber, Sehmscherer) Weissgerber |
Semthune | Honigtonne |
Senator | Amtsbezeichnung des Ratsherrn (19. Jahrhdt.) |
Senatoren klingel | siehe Taufkringel |
Sendewyn | Weingabe an Ratsgesandte als Reisetrank |
Sendgericht | kirchliches Gericht des Domcapitels, an dessen Ort ein Domherr als Gerichtherr gesandt wird (1230) |
Senepmole | Senfmühle (Sennipmole) |
Senior | 1. Amtsstelle im Domcapitel; 2. Eltermann; 3. der ältere von zwei Personen gleichen Namens in derselben Familie |
Senkler | (Senckeler, Zenckeler) schneidet aus Leder Binderiemen |
Senkleramt | vereinigt Senkler, Riemer, Beutler und Sämischbereiter (1670 bis 1807), danach verbunden mit dem Sattleramt |
Sennip | (Senep) Senf |
Sentenz | Urteil, Rechtsbelehrung |
Sepenknecht | Geselle des Seifensieders |
Sepenkocher | (-sider) Seifensieder |
Seppen | Seife (Seepen) |
Sepulcrum | Grab |
Serge | Wollstoff gemischt mit Leinen oder Seide |
Sergeant | 1. Unteroffiziersrang im Stadtmilitär; 2. Offiziersrang in einer Bürgercompagnie, Sergeant maior (senior) und minor (junior) |
Sergeant majeur | gehobener Rang eines französischen Unteroffiziers (1809) |
Sergeweber | Wollweber (18. Jahrhdt.) |
Sermon | Predigt oder Festansprache eines Pastoren |
Seron | 1. Gewichtseinheit für Tabak und Cacaobohnen; 1 Seron = 70 bis 80 Pfund; 2. aus Rohrbast geflochtener Korb, vgl. Weisskorb |
Serpentine | (Feldschlange) Feldgeschütz der Artillerie |
Servestum | Zerbst (Anhalt) |
Servus | Knecht, Diener |
Sese | siehe Seise |
Sessenthom | südlicher Teil des Stadtwerders |
setten | verpfänden, versetzen als Sicherheit für einen Anspruch |
Setzschiffer | siehe Beurtschiffer (1781) |
Seüe | Seife |
seuen | 1. sieben, 7; 2. Siebegeräte |
Seuenringe | Siebringe (1617) |
Sevartshoff | an der Jacobistrasse (1737) |
Seve | Sieb |
Sevemaker | Siebmacher |
Seven | (Zivin) Zeven |
Seyer | Uhr |
Seyestrate | (Säge-, Sege-) Sögestrasse |
Seyse | siehe Seise |
Shotes | Geschosskugeln |
Sibbrich | weiblicher Vorname (1650) |
Sica | (Siecke, Sieca) Syke |
Sichehelter | Dekorationsstoff (1617) |
Sicke | (Süke) Krankheit, Sucht |
Side | 1. Seite; 2. Seide |
Sieben-Rosen-Kapelle | am Nordende des Stephanikirchhofes, erbaut um 1400, seit 16. Jahrhdt. als Gottesbude benutzt, 1895 abgerissen |
Siebslager | (Sevemaker) Siebmacher |
Siechenkamp | auf der hinteren Bürgerweide, Quarantäneplatz für krankes Vieh |
Siechentröster | (Pestilentiarius) Pfarrer, der in Pestzeiten dazu ernannt wird, Pestkranken religiösen Zuspruch oder ein letztes Abendmahl zu geben, auch Vergehen gegen die Pestordnung kirchlich zu ahnden |
Sieck | (Sica, Sieca) Syke |
sied | niedrig |
Siedland | Hadeler Marsch |
Siegelhaus | der Baumseidenmacher Hutfilterstrasse beim Roten Waisenhaus (bis 1764) |
Siegelherr | |
Siegellackfabrik | (1796) |
Siegellaken | vom Wandstaler mit Gütezeichen versehene Wandlaken |
Siegelmeister | Wardier von Baumwollstoffen, Vorstand des Amtes der Boomsidenmaker (17. Jahrhdt.) |
Siegelschneider | (Petschirer) graviert Petschaftmetall oder -stein für Siegel |
Siehldör | Seitentür eines Bauernhauses |
Siel | (Sil) Wasserdurchlass unter einem Deich |
Sielacht | durch Siele versorgtes Wiesengelände eines Wasserverbandes |
Sieldeyk | Punkendeich (1757), jetzt Osterdeich |
Siene | alter männlicher Vorname |
Siese | (Tzise, Ziese) siehe Accise |
Siesterstrate | Süsterstrasse |
Sieter | fertigt Holzplanken, macht Kleinholz |
Signet | 1. Siegelaufdruck; 2. Ringsiegel |
Signifer | Fahnenträger, Fähnrich |
Silber | (Silver, Sulver) |
Silberdiener | siehe Ratsdiener |
Silberkammer | verwaltet die Münzstätte der Stadt, betreibt für diese mit Leihkapital den Silberhandel (1634-71), aufgelöst 1697 |
Silberschmied | (-arbeiter) |
Silhouetteur | fertigt bildliche Scherenschnitte aus Papier |
Sille | Siel der Wasserwirtschaft |
Sillie | alte Namenform für Caecilie |
Silvesman | (Ammicht-) Handwerksmeister |
sim. arm. | simili armatura, mit ähnlichen Waffen |
similiter | ebenfalls |
Simonis et Judae Apostolorum | 28. Oktober |
Simonsstrasse | beim Rövekamp (1850) |
Singmeister | Lautmeister, siehe Zangmestere |
Sinne | Gesinde |
Sipolien | (Zipollen) Zwiebeln |
sirlich | zierlich |
Sitz | (Seits) siehe Zitz |
Sitzender Rath | die im jährlichen Wechsel mit der anderen Hälfte tätige Hälfte der Mitglieder des Rates, welche die Regierungsgeschäfte im halbjährigen Wechsel mit einer anderen Hälfte führt |
sive | oder |
Slachter | (Slagter, Slechter) Schlachter |
Slait | Holzpfahl zur Befestigung des Flussufers |
slan | schlagen |
Slangenkruud | |
Slapholt | hölzerner Esslöffel |
Slappe | Lederanhang am Helm zum Schutze des Nackens |
Slat | Burg, Schloss (Schlafe) |
Sleef | (Sief) grosser Schöpflöffel aus Holz |
Sleischatt | (Sleschlatte) Abgabe z. B. von anlaufenden Schiffen für die Ladung (Schlagschatz) |
Sleper | (Sliper, Slyper) siehe Schleifer |
Slie | Schnatterente |
Sliepmole | Schleifmühle |
Slippen | Hosentaschen |
Slipsten | Schleifstein (Slypsteen) |
Slöpendriever | Landstreicher |
Slot | 1. Schloss für Tür oder Deckel (Slöet); 2. Schornstein |
Slotel | (Spieker) Schlüssel |
Slotelteken | Teken mit eingeschlagenem Schlüsselwappen als Quittungszeichen für Accisezahlung auf Bierfass |
Slotemaker | Schlosser |
Slotman | Schornsteinfeger |
Slute | Schlutter bei Delmenhorst |
sluten | schliessen |
Slüter | 1. Gefängniswärter; 2. Schliesser |
Sm oft | Schmalz |
Smaasken | Mantel aus Lammfell |
Smacht | Hunger |
Smalschip | siehe Schmalschep |
Smede | (Smide, Smyde) Ziergeschmeide einer Dame |
Smedeammet | Schmiedeamt (1314) |
Smedebotte | Bote des Schmiedeamtes |
Smersnider | Speckhändier |
Smid | (Smitt) siehe Schmied |
Smidts Graben | Graben im Blockland an der kleinen Wumme nahe Dammsiel |
Smidts Siel | bei der Kleinen Dunge im Werderland |
Smunten | Pfeifente |
Smutt | 1. Koch; 2. Schmauss |
Smuttaal | Speckaal |
Snedenware | beschnittene Formsteine |
Snetker | (Snittger, Snytjer) Schnitker, Tischler (1487) |
sneufeln | schnüffeln, eine wissenschaftliche Frage verfolgen |
Snider | Schneider |
Snieder | (Snyder) 1. Schneider; 2. Schnitzer; 3. Tischler |
Snigge | Schnecke |
Snoor | Schnurrbart |
Snoore | (Schnor) Schnur |
Snöremaker | (Snor-) Schnurmacher |
Snörlietken | (Camlot) Schnürleibchen |
Snüfken | eine Prise Schnupftabak |
Snutenputz | (Baibutz, Putzbüdel) Barbier |
Snuven | Schnupftabak nehmen |
Snykke | kleines Boot |
Sobber | Säufer |
Sode | (Soet, Sohte) Wasserbrunnen |
Sodeler | Sattler |
Sodenstich | abstecken von Grassoden (Plaggen) aus gewachsenem Boden von Weide-, Wiesen- oder Umland |
Söge | Mutterschweine (Sege) |
Solana auberosa esculanta | Kartoffel (1779) |
Soldate | (Sulldaet) |
Soldatengelt | Abgaben zur Finanzierung des Militärwesens (1622) |
Soldateska | (-tesch) Stadtmilitär |
Soldern | (Söllern) Verkaufsware einiagern |
Solidus | Schilling |
Söller | Lager- und Packraum, Kornboden |
Solt | Salz (Solte) |
Soltale | gesalzener Aal |
Sölten Sehe | Nordsee |
Sölter | Salzfuhrmann |
Solthören | Seitenstrasse der Zweiten Schlachtpforte zur Balje |
sonderbar | besonders, speziell |
Sonderkind | siehe Sunderkind |
Sonnenapotheke | in der Sögestrasse (1770), zerstört 1944 |
Sonnenweiser | (Sunnen-), Sonnenuhr |
sörre | seit |
Sorten | Ausschuss angesehener Bürger als Aufseher über das gemeine Gut |
Sortille | Durchgang unteer dem Wall zum Vorgelände, zugemauert 1764 |
Sortillestrate | siehe Chattilienstrasse |
SOS | (sös) sechs (6), sostig sechzig (60) |
Sosatsgang | von der Hohentorsstrasse, 2 Häuser (1812) |
söstig | sechzig (60) |
soven | (söven) sieben (7) |
Sozietät | Handwerkszunft mit geringeren Bindungen als ein Handwerksamt |
Spa | Abkürzung des lateinischen Wortes sponsa, d. h. Verlobte, Frau |
Spaer | Dachsparre (Spare) |
Spahren | Sporen |
Spanbändeken | Goldblech als Ohrenschmuck einer Frau |
Spangenberg-Chronik | von 1720 für das Bistum Verden |
Spangenmaker | Gelbgiesser |
Spanische Kleider | in Bremen aufgekommen (vor 1600) |
Spanischer Dukat | Goldmünze; 1 doppelter D. = 3 Thaler 24 Grote 3 Schwären (1580) |
Spannen | festbinden |
Spannwark | Pferdewagen |
Spannwarkmaker | fertigt metallene Teile des Pferdegeschirres |
Spansche Stuele | (Stöhel) mit Corduanleder bezogene Stühle |
Sparenberg-Chronik | Fortsetzung der Chronik von Rinesbergschene (bis 1547), von Arendt Sparenberg (1550) |
Sparer | siehe Sporer |
Spargement | falsches Gerücht |
spargiren | öffentlich verbreiten |
sparrein | zappeln, sich sträuben |
Spatium | Zwischenraum, freigelassener Platz |
Specerie | Gewürzware |
Speciesthaler | Geldrechnungseinheit; 20 Sp = 26 Reichsthaler 48 Grote courant (1713) |
Specification | Angabe von Einzelheiten eines Sachverhalts, geordnete Aufzeichnung |
Speckholt | (Spricken, Pricken) Faschinen, geäst für Wegebau, Holzstangen zur Bezeichnung der Grenzen des Schiffsfahrwassers |
Speckschneider | Deckoffizier auf Waal- oder Robbenfangschiff |
Speek | Speiche |
Speiseeltern | beköstigen Waisenkinder |
Speisemeisterin | (1745) |
Speke | Radspeiche |
Spelkind | (-son, -dochter) uneheliches Kind |
Spelleman | (Speel-) Spielmann, Musikant |
Spelliestrate | (Speellüde-) Spielleutstrasse bei der Grossen Rosenstrasse, Stephani II (1730) |
Spelt | Gattung von Getreide |
Spendeimacher | Nadler |
Speniyer | siehe Einspänniger |
Sperreinnehmer | kassiert das Sperrgeld (1823) |
Sperrgeld | Gebühr für das Öffnen eines Stadttores in der Zeit der Torsperre |
Sperth | Dachstuhl |
Spet | Spiess |
Spetal | Siechenhaus |
Spettstacken | Schaft eines Spiesses |
Speygell | Spiegel |
Spg | Abkürzung des lateinischen Wortes sponsus, d. h. der Verlobte |
Spicköl | (Spieköl) Lavendelöl |
Spiegelmacher | |
Spieker | 1. verschliessbare Scheune für Heu, Korn oder Stroh; 2. Sommerhaus auf dem Lande; 3. hölzerner Nagel, grosser Metallnagel; 4. Schlüssel (Slotel) |
Spiekerbart | Platz beim Schnoor, mit 2 Häusern (1812) |
Spiekerbartstrasse | an der Marterburg |
Spiekerboer | Bohrer für dicke Nägel |
Spielman | jeder, der ohne Auftrag Kunst gegen Bezahlung ausübt oder Kunststücke aufführt |
Spielwerk | Spielkarten und Gerät für Brettspiele |
Spiesecrut | Gewürz |
Spihbeholter | Spucknapf (1617) |
Spik | aus Speyer |
Spilke | Spinnrad |
Spille | Spindel, Walze am Webstuhl, Windenkrahn oder für Ankerwelle (Spylle) |
Spillendreier | Drechsler, der Spindeln verfertigt |
Spillenmaker | (Spilleker, Spilkendreiher) fertigt Spinnräder |
Spilman | (Speel-, Spile-) Spielmann, Musikant |
Spinatfrösche | kleine gewickelte Eierkuchen, gefüllt mit Spinat, Rosinen und Korinthen |
Spind | Flächen- und Raummasseinheit; 16 Spind = 1 Bremer (Raum) Scheffel; 4 Spint Fläche = 1 Scheffelsaat (1698) |
Spinder | Spinner |
Spisecrud | 1. Gewürz; 2. Salatpflanze |
Spitalmeister | leitet das Deutschherrenspital (1240) |
Spitzenkiel | 1. am Wegesende; 2. nahe Steinturm (1665) |
Split | Einschnitt |
Spoek | Spruch |
Spole | Spule |
Sponde | Bettgestell |
Spöne | Späne |
Sponsalia | finanzielle Abreden beim Verlöbnis |
sponsus, sponsa | verlobt |
Sporden | Fischabfall |
Sporenmaker | (Sparer, Spörer, Spörner, Sporker) fertigt Reitersporen, Steigbügel und Metallteile für Pferdegeschirr (Spannwarkmaker, Stegriffer) |
Sprachmeister | privater oder öffentlicher Lehrmeister einer fremden Sprache, zumeist des Französischen |
Sprau | Entzündung der Mundhöhle |
Spreebalken | quer zur Flügelwelle durch die Haube einer Holländermühle verlegte horizontale Balken, an deren Ende die Steerte zum Drehen der Haube herabhängen |
Sprengwerk | Fensterbogen |
Spricken | siehe Speckholt |
Sprietmast | stark geneigter Mast über dem Bugspriet für ein oberes und ein unteres Segel |
Springer | zeigt öffentlich Kunststücke, Tänzer |
Spritzenmeister | und Brunnenmeister hält Spritzen und Pumpen in Ordnung |
Sprüttenfahrer | transportiert und bedient Feuerwehrspritzen (Spuiten) |
Sprützenhaus | Magazin für die Feuerwehrspritzen einer Bürgercompagnie |
Spuckstein | mit einem Kreuz versehener Stein des Strassenpflasters vor der Nordfront des Domes zur Bezeichnung der Hinrichtungsstätte der Giftmörderin Gesche Gottfried, (1831) |
Spuntnagel | hölzerner Brett- oder Plankennagel |
spurius | unehelich |
Spydt | Verdruss, Ärger |
Spylle | siehe Spille |
SS. Th. D. | Sanctae theologiae doctor |
St. Elisabethae-Witwenhaus | für arme Witwen |
St. Georgs-Bruderschaft | an der Wilhadikapelle (1503) |
St. Jürgen-Hospital | (-Gasthaus) zur Versorgung von Kranken und Armen, ausserm Herdentor, verlegt zum Ansgarii-Kirchhof 1315, abgebrannt 1597, danach vereinigt mit dem Johannis-Hospital |
St. Lucas dag | 18. Oktober |
St.Margaretentag | 11. Juli |
Staatendaler | Geldmünze; 1 S = 42 Grote (1580) |
Stabenstrasse | (Stabenstrate) siehe Stavenstrate |
Stacken | (Staken) lange Stange |
Stackwerk | 1. mit Lehm verkleidetes Weidengeflecht zur Ableitung des Rauches einer Feuerstätte im Haus (Rauchpipe) oder als Zimmerwand; 2. (Stakk, Schlenge, Buhne) quer in einen Fluss geschlagene Dammzunge aus Pfählen mit Faschinen, um den Wasserstrom vom Ufer und Deich abzuleiten und Schlick aufzufangen |
Stad- | (Stadt-) siehe auch Herren-, Rats- |
Stader Copiar | Verzeichnis der Güter des Bremer Doms |
Stadesbrev | Handfeste (Hantveste) |
stadig | (stüddig) beständig |
Stadsecrett | Ratsssiegel |
Stadt Copenhagen | Gasthof an der Schlachte (1796) |
Stadt London | Gasthof in der Langenstrasse (18. Jahrhdt.) |
Stadt London | Gasthof in der Langenstrasse (1796) |
Stadtbaumeister | (Rats-, Stadtmauer-) verwaltet den Tannenbauhof (1717), führt öffentliche Bauten aus und überwacht diese sowie Ziegelhütten des Rates, die Masse von Ziegelsteinen , die Sicherheit der Schornsteine in Privathäusern und den Handel mit Baumaterial |
Stadtbotte | (-bade, Stadloper) bringt Post nach auswärts, Kurier des Rates (Breffdreger), beaufsichtigt Arbeits- und Fuhrleute |
Stadtflur | der örtliche Bereich ausserhalb der Stadtmauer bis zu den städtischen Landwehren |
Stadtgraben | (Stadgraft) Wassergraben, ursprünglich in runder Form vor der Stadtmauer (1306), später nach aussen verlegt und oft verbessert |
Stadthauptmann | des Erzbischofs (1400), Stadtvogt |
Stadthaus | 1. städtisches Verwaltungsgebäude an der Stelle des Palatium erbaut (1816), für den Bau des Neuen Rathauses 1912 beseitigt, 2. irgendein der Stadt gehörendes Haus (1781) |
Stadtkapitän | 1. des Erzbischofs (1628); 2. Hauptmann im Stadtmilitär (1761) |
Stadtkapitein | Stadtvogt (1629) |
Stadtknecht | Soldat des Stadtmilitärs |
Stadtkommandant | Kommandeur des Stadtmilitärs und Leiter des Befestigungs-, Artillerie- und Ingenieurwesens |
Stadtkrankenhaus | bei der Brautstrasse |
Stadtmajor | des Erzbischofs Stadtvogt (1632) |
Stadtmauermann | (Stades Muirman) siehe Stadtbaumeister |
Stadtmeister | Anführer der Stadtmusikanten (Rats-) |
Stadtmünzmeister | |
Stadtpenninkmester | siehe Rheder des gemeinen Gutes (1540) |
Stadtpfeifer | Pieper |
Stadtphysicus | studierter Amtsarzt, führt Aufsicht über das Gesundheitswesen und die Apotheken |
Stadtpostamt | in der Wohnung des Postmeisters (1620) in der Hutfilterstrasse (1650), in der Catharinenstrasse (1716), in der Grossen Waagestrasse (1660), in der Börse (seit 1727), am U. L. F. Kirchhof (1813-17), im Stadthaus (1817-67) |
Stadtpostmeister | Botenmeister der städtischen Post |
Stadtrichter | Ratsherren (1635) als Vorsitzer des Nieder- und des Gastgerichtes, erhalten feste Besoldung (1767) |
Stadtschreiber | Sekretär des Rates, aus geistlichem Stande (1382, 1350) |
Stadtsecretarius | führt Protokoll über Verhandlungen des Rates und der Landgerichte (Ratssecretär) |
Stadtvogt | (-kapitein, -major, Advocatus, Richtevaghet) Beamter des Erzbischofs, seit 1648 des Herzogtums Bremen mit begrenzten Befugnissen im Gerichtswesen der Stadt, wohnt im Palatium bis 1681, danach in der Dechaneicurie |
Stadtwaage | (Waghe) in der Langenstrasse, städtisches Gebäude zum Wiegen von Kaufmannswaren und Frachtwagen |
Stadtwerder | an der Weser gelegenes Weideland im Oberviehland |
Stadtzimmermeister | |
Staes | Kurzform für Statius |
staffieren | mit Stoff beziehen, mit Besatz zieren |
Stag | starkes Tau, das den Mast eines Segelschiffes festhält |
stahlen | (stalen) Gewandstoffe oder andere Waren mit einem geprägten Metall als Merkzeichen der Prüfung auf Güte des Materials versehen |
Stahlher | (Stalher, -Verwalter) Wadierer |
Stahlknecht | von der Wandschneider-Sozietät bestellter beeidigter Gehilfe des Wardierers (Wardierknecht, Stempeler) |
Stakbusch | langes Faschinenbündel von 15-jährigem Buschwerk |
Stakenberg | in Walle, Stätte zur Hinrichtung durch Köpfen mit dem Schwert |
Stakete | Pallisade |
Stakforke | dreizinkige Forke mit kurzem Stiel |
Stakk | siehe Stackwerk |
Stalbroder | siehe Reitender Diener |
Stale | Damm (Werf) |
stalen | aus Stahl gefertigt |
Stalgeld | Entgelt für das Stahlen |
Stall | 1. Stahl; 2. Viehstall (-stal) |
Stallherren | siehe Marstallherrn |
Stallmeister | am Marstall, beaufsichtigt die Kutscher und die Pferde- und Gerätepflege |
Stamers Gang | von der Osterstrasse zur Kleinen Weser (1649), 11 Häuser (1812) |
Stammgut | vom Grossvater her ererbtes Grundstück |
Stammrolle | Verzeichnis von Namen, Herkunft und anderen Merkmalen der Stadtsoldaten |
stan | stehen |
Stand | siehe bürgerliche Stände |
Standen | Fässer zum Stampfen von Butter, unten breit, oben schmal |
Stange | Maulgebiss für den Pferdezaum |
Stangeer | (1673) |
Stangenhof | und Stangengang, an der Grossen Johannisstrasse, 22 + 7 Häuser (1812) |
Stangenschmied | Sporer, Stegriffer |
Stannarius | Kannengiesser |
stapeln | warten eines Fernfuhrmanns auf Fracht für seine nächste Fernfahrt |
Stapelrecht | der Stadt verliehene Befugnis, Waren , die von aussen durchgeführt werden sollen, zunächst eine Weile in der Stadt zum Kauf anbieten zu lassen, ehe sie weiterbefördert werden, für Korn, Mehl, Wein und Bier von Kaiser Karl V. 1541 bestätigt, bestand auch für Steinkohle, sowie (strittig) für Holz, Eisen und Quaderstein |
Stappe | kleines Holzgefäss mit Handhabe |
Stappen Bailien | ein Viertel als Hohlmass für Wannen (1617) |
Stappenmaker | Küfner, Böttcher (1406) |
Starke | Jungkuh |
Starkenstrasse | von der Langen- zur Molkenstrasse, 7 Häuser (1730) |
Stat | Stellung, Würde |
Stättegeld | (census areae, Stedegelt) unablösbarer Grundzins (von geringer Höhe), mit dem einige Grundstücke seit langer Zeit belastet sind |
Statutengesellschaft | Gesamtheit der Elterleute, von denen jeder jährlich einen bestimmten Betrag bezahlte für die Kosten eines Festessens am ersten Sonnabend jedes neuen Jahres |
Staupen | mit Ruten prügeln |
Staven | (Stave, Stoven) hölzerne Bude als Lagerraum und Unterkunft, Küche oder Badestube |
Stavenhude | Nordteil der Schlachte |
Stavenlon | (-gelt) siehe Badelon |
Stavenstrate | (Staben-) vom Platz am Kleinen Stavendamm im Bogen zur Tiefer |
Staver | Bader |
Stäver | Bader |
Stebel | (Stefel) Stiefel |
stebens | geradezu |
Stechsieger | Stichwaffe |
Stecken | (Stechen) 1. Art des Tourniers, bei dem die Ritter versuchen, sich mit langen unbiegsamen Stechlanzen gegenseitig aus dem Sattel zu heben; 2. Torfstechen |
Steckenknecht | beim Stadtmilitär |
Stecker | zierender Stoffeinsatz im Mieder eines Damenkleides |
Stede | (Stee, Stätte, Ort, Wurd) 1. unbebautes Grundstück; 2. Stelle im kirchlichen Bereich, z. B. Grabstelle, Kirchenstuhl |
Stedegelt | siehe Stättegeld |
steden | gestatten |
Stedings Gang | bei der Ölmühlenstrasse (1761) |
Steel | Stiel |
Steemlyme | Mauerkitt, Mörtel |
Steen | (Sten) Stein |
Steentorn | steinerne Befestigungsturm (St. Veitsturm) am Übergang des Steinweges über den Dobbengraben, später irrig als Steintor bezeichnet |
Steert | (Stert) 1. Schwanz eines Tieres (Birl); 2. Heck eines Schiffes; 3. von der Haube einer Holländermühle herabhängender Holzstab, um sie mit Menschenkraft gegen oder aus dem Wind zu drehen |
Steffener | Bewohner des Stephani-Kirchspieles |
Steffensberg | Düne im Raum um die Stephanikirche |
Steffenswerder | siehe Alandswerder |
Steg riff | Steigbügel des Reiters |
Stegele | Treppe |
Stegriffer | Sporer, Stangenschmied |
Stein | Gewichtseinheit; 1 Stein = 10 Pfund |
Stein grus | (Steengrues) Bauschutt |
Steinbildhauer | |
Steinbrügger | (Sten-) Steinhauer |
Steinbusse | Geschütz grossen Kalibers, das Steinkugeln verschiesst |
Steincorps de Garde | (Steincortegarde) Bastion am Neustadtswall gegenüber dem Woltmershauser Werder mit steinernem Wachthaus des Stadtmilitärs |
Steingruss Klopfer | richtet gebrauchte Mauersteine zur Wiederverwendung (1761) |
Steinhändler | (Stenköper) |
Steinhauer | (-houwer, -behoever, -bloker, -brügger, -metscher) bearbeitet Natursteinblöcke zu Bau-, Pflaster-, Mühl-, Schleif- oder Ziersteinen |
Steinhof | mit Steinbude auf dem Theerhof (1796) |
Steinkalk | (-kallik) gebrannter Kalkstein |
Steinkammer | (Stenkamer) aus Stein gebauter Teil eines städtischen Holz- oder Fachwerkhauses |
Steinmesser | bei der Mauercasse, misst die Grösse der Feldsteine, die für die Strassenpflaster angekauft werden, mittels eines Massgefässes |
Steinmetzscher | Steinhauer |
Steinschild | Tafel aus Naturstein mit gemeisselten Bildern als Zierde eines Bauwerkes |
Steinschleifer | (Stensliper) (1736) |
Steinschneider | Wundarzt, der Nieren- oder Gallensteine beseitigt |
Steinsetzermeister | (Steensetter-) pflastert Strassen |
Steinstrasse | im Werderquartier; siehe auch Haverbeckerstrasse (1812) |
Steinthors-Bruderschaft | (1756) |
Steinturm | Steintor, siehe Steentorn |
Steinwärter | beim Ziegelhaus der Stadt (15. Jahrhdt.) |
Steinweg | 1. gepflasterte Strasse ausserhalb eines Stadttores 2. siehe Huckelriede; 3. an der Michaeliskirche; 4. ausserm Steintor, 122 Häuser (1812) |
Steinwegmühle | Windmühle am Buntentorssteinweg, erbaut um 1750 |
Steinzeug | wasserdichte Töpferware |
Stekemest | Dolch |
steken | 1. stechen; 2. steeken |
Stekespell | Rittertournier |
Stelhamer | Vorschlaghammer |
Stelholt | Baugerüststange |
Stell | Diele, Dielenholz |
Stelle | 1. Feuerstelle, Hausstelle, Hofstelle; 2. Ortschaft an der unteren Ochtum, nach 1400 aufgegeben |
Stelleweden | Weidenruten zum Verflechten von Baugerüststangen |
Stelling | Baugerüst, Gestell |
Stellmaker | Wagenbauer, Rademacher |
Stempel | Tischbein, Möbelfuss |
Stempeler | bringt Gütezeichen an Tuchen an (Wardierknecht, Stahl-) |
Stempelschneider | siehe Petschierer |
Sten | (Steen) Stein |
Stengels | Zigarren |
Stenhower | (-hawer, -hoever) siehe Steinhauer |
Stenklopper | Stensetter, Strassenmacher |
Stenko le | Steinkohle (1617) |
Stentuch | Steinzeug |
Stephani | als Vorstadt in die Stadtbefestigung einbezogen (1307) |
Stephani-Bruderschaft | (1756) |
Stephani-Witwenhaus | am Grossen Payekengang (16. Jahrhdt.) |
Stephanikapitel | vereinigt mit dem Wilhadikapitel, Unterstift des Domkapitels |
Stephanitor | vor der Kleinen Krummenstrasse |
Stephanitors neuer Steinweg | (18. Jahthdt.), seit 1863 Lützowstrasse |
Sterbethaler | Unterstützungsgeld für arme Witwen und Waisen zu den Kosten des Begräbnisses ihres Ernährers |
Stere | Bullenkälber, Jungbullen |
Stert | siehe Steert |
sterven | (sterfen) sterben |
Steutelgang | am Liebfrauen Kirchhof (1737) |
stewig | ständig |
sthüren | Steuer bezahlen |
Sticht | das Stift |
Stichtenote | Mitglied des Bremischen Stiftadels |
Stickeise | Stickerei, Schleier |
Stickenstecken | Pflock am Rathaus, auf dem die zulässigen Preise für Brot angegeben werden |
Stiefelgeld | (Consensgeld) Gebühr des Bräutigams für den Heiratskonsens des Gutsherrn |
Stiefvater | Vitricus |
Stiege | (Styge) Mengeneinheit; 1 Stiege = 20 Stück |
Stiegreif | Steigbügel am Pferdesattel |
Stiftsdamen | siehe Kanonissen |
Stiftsherr | (Chorherr) Canonicus |
still begraben | eine Leiche ohne Gesang und Grabrede bestatten |
Stiller Gang | von der Oster- zur Grossen Johannisstrasse (1796) |
Stinklachs | rohe Stinte mit dem Geruch fauler Gurken |
Stint | kleine Fischart in der Nordsee |
Stintbrücke | über die Balge, an der Fischerboote anlegten, um Fische auf den Markt zum Verkauf zu bringen (Fischbrücke) |
Stinteburg | geplante Festung des Erzbischofs an der Geestemündung, beim Beginn des Ausbaues 1406 von den Wurstern niedergebrochen |
Stintevenger | Fischer, der Stinte beim Laichen in der Weser im Netz fängt und zum Verzehr brät |
Stintschuur | kalte Aprilschauer, die einst Schwärme von Stinten weseraufwärts in die Netze der Stintevenger trieben |
Stintzoll | im Mittelalter an der Stintbrücke erhobene Abgabe auf zum Markt gebrachte Fische |
Stipulation | vertragliche Festsetzung |
Stiuersche | Wäscherin, die einem Wäschestück mit Stärkemehl Halt und Glanz gibt |
Stiule | Leinenstärke, Amidam |
Stobber | Stopfer |
Stockfisch | (Klipp-) getrockneter Kabeljau |
Stocklampe | (-leuchte) an einem Tragestock befestigte Laterne zur Wegbeleuchtung bei nächtlichem Ausgehen |
Stoel | Stuhl, insbesondere Bank des Kirchengestühls mit einer Reihe von Sitzplätzen (Steden, Stoll) |
Stoep | siehe Stoop |
Stohlman | (Stool-) siehe Stuhlmacher |
Stohtdegen | Stosswaffe |
stohven | heizen, brühen |
Stola | Nackenbinde des Priesters in Stoff und Farbe seines Messgewandes |
Stolgebühren | Abgaben für beanspruchte Amtshandlungen des Predigers |
Stoll | (Stoel) Stuhl |
Stoller | Lagerboden für Handelsware |
Stollgeld | (Stuhl-) Gebühr oder Weinkauf für Kirchenstellen |
Stolpe | Stulpen |
Stolpeschoster | (1668) |
Stoop | (Stoep) Trinkbecher |
stoppen | stopfen |
Stopper | Lakenstopper (1731) |
Stör | Stör |
Störer | Bezeichnung für Bönhasen |
Storger | Landfahrer |
Störte Kuhle | in den Boden gegrabenes Loch als Hindernis |
Stosipbereder | Schnurmacher |
Stot | Stoss (Stoht) |
Stotsprüze | Feuerspritze, die aus Eimern gefüllt wird |
Stöveken | siehe Stübchen (Stöuecken, Stöveken) |
Stöver | (Stäver, Stofer, Stover, Stüber) siehe Bader, Heizer |
Stövers Gang | Gang zwischen der Kleinen und der Grossen Wichelnburgerstrasse (1740), (Stöverstrasse 1812) |
Strafherr | siehe Wiehtherren |
Strafkost | Festmahl eines Handwerksamtes auf Kosten dessen, der bei einer vorangegangenen Amtskost gestört hat |
Strat-Davis-forer | Walfänger auf Grönlandfahrt |
Stratenhor | Strassenschmutz |
Stratenmaker | (Stroten-, Strath-, Stensetter) pflastert Strassen (1640) |
Streicheisen | Plätteisen |
streichen | mit Ruten schlagen |
Streichjunge | Lehrling des Kattunfärbers |
Streng h | Strang (Stroyff) |
Strickerin | (Stricherin) |
Strigelmaker | fertigt Pferdestriegel |
striken | fliessen |
Striker | fertigt Fussböden mit einer gebundenen Steinmasse (Estrich); siehe aber Lakenstricker, Plankenstrieker |
Strischepel | gestrichen gefüllter Masscheffel |
Stro | 1. Stroh; 2. Strohkorb; 3. Gewichtseinheit für Fische; 1 Stro = 50 Pfund |
Strom b | breiter Fluss |
Strömerdeich | an der unteren Ochtum, ursprünglich westlichster Teil von Strom |
Stromhäuer | Abgabe der Wassermüller für die Strombenutzung |
Strormannsgang | an der Abbentorswallstrasse (1812) |
Strotenmoker | Strassenmacher |
Stroyff | (Strengh) Strick |
Structuar | (Bouwmester) verwaltet das Domvermögen (bis 1804) |
Structurhof | Giebelhaus an der Ostseite der Violenstrasse (1796) |
Structurschreiber | siehe Domstructur |
Strumpfflicker | -maker, -scherer, -weber |
Strumpfwirker | arbeitet mit flachem Webstuhl, fertigt auch Mützen und Handschuhe aus Wolle (1690) |
Strumpfwirker-Totenlade | (1725) |
Strumpfwirkerhaus | (-herberge) in der Westerstrasse (1744) |
Strunz | Abfall, Wertloses |
Stubbusk | (Stühbusch) niedriges Gebüsch, u.a. von Eichen oder Buchen |
Stübchen | (Stöueken, Stoveken) 1. Hohlmass für Bier, 1 St = 3,77 Liter; 2. Hohlmass für Wein, 1 St = 3,22 Liter = 4 Quart; 3. Metallbehälter für glühende Holzkohle zum Wärmen der Füsse oder zum Warmhalten heisser Getränke |
Stübelholschen | durch Lederstück verbreiterte Holzschuhe für Arbeit im Moor oder Schnee |
Stubenmaler | (Stubenmacher) |
Stüber | siehe Bader, Heizer |
Stück | (Stuck) 1. alte Bezeichnung für Kanone; 2. Landfläche von 6 Hektar |
Stückgiesser | fertigt Geschützrohre aus verflüssigtem Metall |
Stückhauptmann | Führer der Constabler und der Mückercompagnie |
Stückjunker | (-lieutenant) Rangstufen der Stadtartillerieoffiziere |
Stückmeister | 1. Stückgiesser; 2. Waffenmeister im städtischen Artilleriecorps |
Stufte | Stütze, Ständer |
Stuhlmaker | (Stoll-, Stohl-, Stool-, Stul-, Stöhel) |
Stuldreyer | Drechsler, der Stuhlbeine fertigt |
Stülkengang | von der Oster- zur Grossen Johannisstrasse |
Stulpen | 1. Deckel; 2. hohe Stiefel |
Stundenglas | Sanduhr |
Stupe | Pfahl |
Sture | Dorf Stuhr |
stüren | Steuer bezahlen |
Sturm kranz | brennender Pechkranz als Kampfmittel |
Sturman | Steuermann |
Sturmtüter | Hornwächter |
Stutenbeker | Feinbäcker |
Stüver | 1. siehe Bader, Heizer; 2. ostfriesische Münze; 1 St = 5 Pfennig ostfriesisch |
Styge | siehe Stiege |
Sube | (Schaube) Jacke, Gehrock oder Umhang mit Pelzwerk für Männer |
Subferator | (Suf-) Hufschmied (1329) |
subhastiren | öffentlich versteigern |
Suborgher | Schweineschlachter |
Suboter | Schweinschneider, kastriert Eber |
Subrector | vertritt den Schulrector |
Subrogation | Einsetzung eines Interimswirtes an die Stelle des bisherigen Inhabers eines Meierhofes |
Subsenior | Amtsstellung eines Domherrn im Domkapitel |
subsequens | nachfolgend |
Subsistenzgeld | Kriegssteuer (1625) |
Subulcus | Schweinehirt |
Suburbs | Vorstadt |
Succerbecker | Zuckersieder |
Successor | Nachfolger in der Tätigkeit eines anderen |
Succumbenzgeld | Bussgeld für Rechtsübertretung (1800) |
Sucht | (Sieke, Süke) Krankheit |
Suchtbedde | Kranken- oder Sterbebett |
Süderort | (-stad) anfängliche Bezeichnung für die Neustadt |
Süderstrate | 1. alter Name für die Osterstrasse (1650); 2. von der Westerstrasse zum Neustadtswall (1812), früher Dreckstrate (1730) |
Südertor | (Suider-) alter Name für Buntentor |
Suec | aus Schweden |
Suicant | holländischer Rauchtabak |
Sukebedde | Krankenbett |
Sükenpleger | (Sieken-) Krankenpfleger |
sulffmodig | übermütig, ausgelassen |
sulk | solch |
Sulldaet | Soldat |
Sulsten | Schwelle aus Stein |
Sulver | (Sylver) Silber |
Sulvesman | Handwerksmeister |
Sumach | siehe Schmack 2 |
Sund | Sünde |
Sünder | aus Gemeindewald ausgesondertes Waldstück |
sunder middel | unmittelbar |
sunderge Personen | Privatpersonen |
Sunderkind | adoptiertes Kind |
Sunnenseier | (Sonnenweiser) Sonnenuhr |
sunt | gesund |
Sunte J uryen | St Jürgen-Gasthaus |
Suorne | (Schwären) Geschworene, Ansässige von bestem Ruf, ein für alle Mal vom Rat beeidet, mindestens 24 Jahre und lesekundig; nur sie sind als Zeugen in bürgerlichen Rechtsstreiten bei beträchtlichem Streitwert zugelassen (seit 13. Jahrhdt.) |
Superintendantur | des Domes in der (späteren) Marktstrasse (Seitenstrasse der Domsheide) |
Superintendent | der reformierten Pfarrkirchen (bis 1658, der Dompastoren (bis 1802) |
Superioritas territorialis | Gebietshoheit |
Superkargo | siehe Kargadeur |
Suppenkocher | |
Supplik | (Suplekazy, Supplication) Bittschrift, Gesuch an die Obrigkeit |
Supplikant | Antragsteller, Kläger vor Gericht |
supprimieren | aufheben, beseitigen, abschaffen |
supra | oben |
Survivance | Anwartschaft |
SUS | sonst, anderenfalls |
Suste | Herberge für Kornfuhrleute |
Suster | (Süster) Schwester |
Süster | siehe Suster |
Süsterstrasse | (Siesterstrate) (1750) anderer Name der Königstrasse |
Sutor | Schuhmacher |
Sw... | siehe auch Schw, Zw... |
Swager | 1. Schwager; 2. anderweitig Verschwägerter |
Swarepenning | westfälischer Dickpfennig |
swart | schwarz |
Swepe | Pferdepeitsche (Sweppe) |
Swerchvheger | (-väger) siehe Schwertfeger (1404) |
sweren | einen Eid leisten |
Swertmate | nach Mass einer Schwertlänge |
Swiboghen | gemauertes Gewölbe |
Swichting | Teil eines Weserkahnes |
Swickstäe | Galerie einer holländischen Mühle |
Swin | (Schween, Swyn) Schwein |
Swinegel | Stock zum Vollzug einer Prügelstrafe |
Swinekove | Schweinpferch |
Swing er | Zwinger |
Swoenseewe | siebartige Vorrichtung, um von Halmen des Schwadengrases die Körner abzustreifen |
Sworen | (Schwären, Schwarner) Geschworene |
Sworneschup | Gesamtheit von Landgeschworenen |
Sybrand | alter Vorname |
syck | (sick) 1. sick; 2. krank |
Syde | Seide |
Syke | (Seek) Krankheit |
Symboria | Baldachine, Zierdächer |
Symer | alte Namenform für Simon |
Syndicus | ständiger Rechtsberater des Domkapitels, des Rates (1492) oder des Collegiums der Elterleute |
Syndicushof | Strasse vom Steffensweg zur Nordstrasse (1900) |
Syngelen | (Zingelporte) kleine Pforte vor dem Doventor |
Syntener | Zentner (Gewicht) |
Sysesedel | Quittung für bezahltes Accisegeld |
szesz | sechs |