Die Wachtquartiere und Kompanien

Originale Staatsarchiv Bremen

Die Namen der Steuerzahler sind in den Heuerschillings- und Schossregistern geordnet nach den Wachtvierteln der Bürgerwacht, ihren Kompanien und Rotten. Die Wachtviertel sind nicht völlig identisch mit den Kirchspielen, obwohl sie nach den Kirchen benannt sind. Das Wachtquartier Ansgarii umfasst im Südosten einen Teil des Kirchspiels Unser Lieben Frauen. Das Wachtquartier Martini umfasst im Osten ebenfalls einen Teil des Kirchspiels Unser Lieben Frauen. Das Wachtquartier Stephani umfasst im Osten einen großen Teil des Kirchspiels Ansgarii.
Das Wachtquartier Unser Lieben Frauen enthielt vier Kompaniebezirke, das Wachtquartier Ansgarii ebenfalls vier Kompaniebezirke, das Wachtquartier Martini enthielt zwei Kompaniebezirke und das Wachtquartier Stephani zehn Kompaniebezirke. Der große Umfang des Wachtquartiers Stephani bedingte die Aufteilung der Heuerschillingsregister in zwei Bände: Stephani I und Stephani II. An der Spitze der Kompanien, die 1605 zur militärischen Erfassung der Bürgerwacht geschaffen waren, standen Leutnants. Jede Kompanie enthielt neun oder zehn Rotten, geführt von Rottmeistern. Den Rottmeistern standen Brandmeister zur Seite. In den Registern sind die Kompanien mit den Namen der Leutnants bezeichnet. Die topographische Zuordnung der Kompanien gelingt mit den Karten und Namenverzeichnissen im Buch von Klaus Schwarz Kompanien, Kirchspiele und Konvent in Bremen 1605 - 1814, Bremen 1969. Straßennamen enthalten die Register gewöhnlich nicht, so dass die genaue Lage der einzelnen Rotten nur mit Hilfe anderer Quellen kompliziert bestimmt werden kann.