Der St.-Petri-Dom in Bremen ist ein aus Sandstein und Backstein gestalteter romanischer Kirchenbau, der vom 11. Jahrhundert an über den Fundamenten älterer Vorgängerbauten errichtet und bis ins 13. Jahrhundert im Stil der Gotik umgebaut wurde. Im 14. Jahrhundert gab es Erweiterungen um seitliche Kapellen. 1502 begann die Umgestaltung in eine spätgotische Hallenkirche, die aber über ein neues Nordseitenschiff nicht hinauskam, als die Reformation alle Bautätigkeit stoppte. Im späten 19. Jahrhundert erfolgte eine umfangreiche Renovierung des schwer vernachlässigten und an einer Stelle eingestürzten Baus in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung, mit der Doppelturmfassade im Westen und einem (zuvor vermutlich nie vorhandenen) Vierungsturm in neoromanischem Stil. Das Gotteshaus gehört heute zur evangelisch-lutherischen Domgemeinde St. Petri. Es steht seit 1973 unter Denkmalschutz.
St. Petri Dom Bremen
Vorläufer
Der Ort an der Stelle des heutigen Doms, dem höchsten Punkt der Weserdüne unmittelbar bei einer bereits bestehenden Siedlung wurde mit dem (dort vermuteten) Bau einer Kirche durch den angelsächsischen Missionsbischof Willehad im Jahr 789 zur Keimzelle des sich entwickelnden Bistums. Der Holzbau wurde bereits 792, nur drei Jahre nach seiner Fertigstellung, im Zuge der Sachsenkriege niedergebrannt und restlos zerstört. Nach dem Tod von Willehad 789 gab es 13 Jahre weder einen Bischof noch einen Dom in Bremen. 805 wurde unter der Leitung des neuen Bischofs Willerich mit der Errichtung eines Nachfolgebaus aus Stein begonnen. Reste dieses Bauwerks konnten bei Ausgrabungen im Mittelschiff des heutigen Doms entdeckt werden und ermöglichen eine Erfassung der ungefähren schlichten Gestalt dieses zweiten Bremer Doms, in welchem von 845 bis 865 auch der berühmte Ansgar residierte, welcher Bischof von Bremen und Erzbischof von Hamburg in Personalunion war. Für diese Zeit ließen sich archäologisch nur einfache Saalkirchen nachweisen, obwohl andernorts Bischofskirchen des 9. Jahrhunderts schon dreischiffige Basiliken waren.
In Bremen fand sich erst für Bauphase V im 10. Jahrhundert eine Dreischiffigkeit. Die westliche Ausdehnung jenes Gebäudes bleibt unklar, da mit dem späteren Bau der Westkrypta Spuren des westlichen Endes verschwanden. In deren Nordwand ist ein älterer Mauerteil mit bearbeiteten Eck- und Sockelsteinen einbezogen, von dem vermutet wird er könne zu einem frei vor der Kirche ein frei stehender Glockenturm gehört haben.
In den ersten Jahren der Amtszeit von Bischof Adalbrand (1035 bis 1043) begann der Umbau zum geplanten salischen Dom, welcher der Kernzelle des heutigen Baukörpers entspricht. Noch vor der Vollendung fiel das Gotteshaus jedoch – wie auch der Großteil der übrigen Stadtbebauung – am 11. September 1041 der Feuersbrunst des Bremer Brandes zum Opfer. Die Flammen zerstörten auch Teile der Dombibliothek unwiederbringlich. Dieses Ereignis ist auch als der erste Dombrand bekannt.