Unter der Signatur 2–ad R.5.d.18 verwahrt das Staatsarchiv Bremen die sog. Stammrollen des Bremer Stadtmilitärs.
Schon im Mittelalter hatte Bremen in Kriegszeiten Söldner. Am Anfang des Dreißigjährigen Krieges (1618) beschloss Bremen, eine stehende Truppe – sowohl Fußsoldaten als auch Reiter – aufzunehmen. 1619 war die Stärke 300, 1623 600. Die Zahl war dann schwankend. Die Aufsicht hatten 4 Kriegsherren aus dem Rat und 4 Schottherren aus der Bürgerschaft. Das Stadtmilitär bestand im Wesentlichen aus ärmeren Leuten, die eine Nebenversorgung suchten. Es waren darunter nur wenige Bürger. 1622 – 1744 gab es 3 Kompanien mit je etwa 200 Mann. Den Oberbefehl hatten ein Oberst, Oberstleutnant und in einem Fall ein Generalmajor. Die Kompanien wurden von Hauptleuten geführt. 1744 – 1802 gab es 6 schwächere Kompanien, 1805 waren es 3. Jede Kompanie hatte eine Fahne. Als Bewaffnung dienten Musketen, Flinten und Piken. Es gab aber auch Grenadiere mit Granatwerfern, Feuerwerker und Artilleristen. Die Uniform des Stadtmilitärs war in Rot und Weiß gehalten.